Nadal-Abschied: Kein Djokovic, kein Federer - aber immerhin ein paar nette Zeilen

Die Emotionen kochten hoch am Dienstagabend, beim Abschied von Rafael Nadal. Zwei prominente Kollegen aber fehlten vor Ort - Roger Federer und Novak Djokovic.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 21.11.2024, 15:56 Uhr

Rafael Nadal
© Getty Images
Rafael Nadal

“Rafa” hatte schon vorm Matchbeginn mit den Tränen zu kämpfen, und als alles vorbei war, wurde es nicht einfacher. Nadal sprach lange zum Publikum (auf Spanisch), Freunde und Verwandte waren natürlich auch in der Halle, seine Ex-Kollegen kamen via Videomassage zu Wort. 

Da seien natürlich die vielen Titel, aber... “Ich würde lieber als guter Mensch in Erinnerung bleiben, aus einem kleinen Ort auf Mallorca. Der das Glück hatte, dass sein Onkel der Tennistrainer war", sagte Nadal. "Als ein Kind, das seinen Träumen gefolgt ist und so hart wie möglich gearbeitet hat. Viele arbeiten hart, aber ich hatte das Glück, dass das Leben mir die Möglichkeit gegeben hat, über das Tennis unglaubliche Dinge zu erleben." 

Nadals Abschied war am Ende kein Hollywood-Finale; er verlor doch klar gegen Botic van de Zandschulp, und das spanische Doppel schaffte es am Ende nicht, die Davis-Cup-Auswahl noch ins Halbfinale zu bringen, um Nadal womöglich noch einen Auftritt (im Doppel?) zu schenken.

Wo waren Djokovic und Federer?

Viele fragten sich aber: Warum waren Roger Federer und Novak Djokovic nicht live vor Ort? Von Federer, so hatte es Nadal zuvor erklärt, habe er nichts gehört, “er hat einen vollen Terminkalender”; Novak Djokovic hatte eigentlich angekündigt, Nadal bei den Davis-Cup-Finals seine Ehre zu erweisen, war aber auch nicht da. 

Und so fehlte dann doch etwas. Zumal man an den Abschied von Roger Federer vor zwei Jahren denken musste: Beim Laver Cup hatte Federer seinen langjährigen Konkurrenten nach London eingeladen, obwohl Nadal damals angeschlagen und in Erwartung seines ersten Kindes war. Beide spielten ein finales Doppel (und verloren), das Foto vom (kurzen) Händchen-halten ist eines der ikonischsten Bilder der Tennisgeschichte. 

Nadal erklärte, das sei eine andere Situation gewesen - beim Laver Cup habe er ja gespielt (im Vergleich zu Federer nun beim Davis Cup). Und es gebe sicher noch andere Chancen, um seinen Abschied zu feiern. 

Woran es lag, dass weder Federer noch Djokovic nach Spanien reisten? Man weiß es bislang nicht. Federer immerhin schrieb Nadal ein paar liebevolle Zeilen auf X: Wegen Nadal habe er mehr arbeiten müssen als er je gedacht habe, sogar seinen Schläger habe er wegen Nadal gegen ein größeres Modell eingetauscht. Nadal habe ihn viel öfter geschlagen als er ihn, legendäre Momente, wie das Match halb auf Sand, halb auf Rasen, oder das Spiel in Südafrika seien großartige Erinnerungen. “Wir sprechen uns, wenn alles vorbei ist”, versprach Federer hier - und verabschiedete sich als “Fan”. 

Ob man die beiden noch mal gemeinsam auf dem Court erleben wird, vielleicht in Showkämpfen? Davon ist eigentlich auszugehen - sollten die geschundenen Körper mitmachen.

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von Florian Goosmann

Donnerstag
21.11.2024, 20:01 Uhr
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