Naomi Osaka returniert jetzt wie Novak Djokovic
Für die Ex-Weltranglisten-Erste und Comebackerin Naomi Osaka läuft es in dieser Woche in Doha richtig gut. Ein Grund: ihre neue Art zu returnieren.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
15.02.2024, 15:18 Uhr
Die Rückkehr von Naomi Osaka aus ihrer Babypause lief bislang stotternd: ein Sieg bei drei Niederlagen, dazu die Kritik von Martina Navratilova an ihrer körperlichen Fitness... und die Glücksfee in Sachen Auslosung hatte es bislang auch nicht sonderlich gut mit Osaka gemeint.
Zwei Mal schon stand Caroline Garcia auf der Gegenseite - bei den Australian Open war sie noch eine Nummer zu groß, nun in Doha aber nahm Osaka eine schöne Revanche und garnierte ihren Sieg mit einem Folge-Erfolg über Petra Martic. Dazu ein Nicht-Antritt von Lesia Tsurenko, und schwupps, steht die vierfache Major-Siegerin im Viertelfinale des 1000er-Turniers in Katar.
Naomi Osaka: "Djokovic macht das auch so"
Ein möglicher Grund für die schönen Erfolge: Osakas neuer Returnansatz. Als "Return-Style" wolle sie ihn nicht bezeichnen, erklärte sie in Doha, aber womöglich als "Return-Art". Bislang habe sie immer zwei kleine Schritte gemacht und sei dann nach vorne gesprungen; nun springe sie gleich mit beiden Füßen ab (oder wie man auch sagen kann: Sie macht direkt den Split-Step). Der Grund: "Djokovic macht das auch so" - also sei der Gedanke nahegelegen: "Wieso nicht den besten Returnspieler der Welt nachahmen?"
Dieser Gedanke sei einem Gespräch mit Coach Wim Fissette entsprungen. Es habe sie nämlich genervt, dass ihr Aufschlag einer der besten der Welt sei, aber vieles andere nicht - und nun habe sie an den Dingen arbeiten wollen, von denen sie wisse, dass sie darin besser viel besser sein sollte. "Und der Return war eine Sache davon."
In der Off-Season habe man darüber viel geredet und nach dem Abflug aus Melbourne gemerkt, dass Arbeit hieran nötig sei.
Osaka vor Rückspiel gegen Pliskova
Arbeit, die sich gelohnt hat. Wobei die Aufgabe nun keine leichtere wird. Osaka trifft nämlich nun auf Karolina Pliskova, und auch gegen die hatte sie zu Beginn des Jahres bereits gespielt und in einem der bislang besten Matches der jungen Saison in drei Sätzen gewonnen.
Allerdings kommt auch die Tschechin mit ordentlich Selbstvertrauen an: Nach ihrem Sieg in Cluj-Napoca am vergangenen Wochenende hat auch sie ihre bisherigen drei Matches in Doha trotz Reisestress und Erschöpfung gewonnen.