Olympia: Qinwen Zheng - "Wenn ich es nicht hassen würde, Zweite zu werden..."
Qinwen Zheng hat als erste chinesische Spielerin eine Goldmedaille im Einzel im Tennis geholt. Und damit ihre Nike-Werbung punktgenau umgesetzt.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
04.08.2024, 12:48 Uhr
Sie hat das Olympia-Märchen von Angelique Kerber beendet (im Tiebreak im dritten Satz mit 8:6), gegen Paris-Dauersiegerin Iga Swiatek gewonnen. Ach ja, und im Achtelfinale gegen Emma Navarro bereits einen Matchball gegen sich abwehren müssen.
Qinwen Zheng darf man also gut und gerne als äußerst verdiente Siegerin des Olympischen Tennisturniers ansehen.
“Ich bin sehr stolz auf mich, dass ich dieses Mal dem Druck standgehalten habe. Ich habe meine eigene Grenze überschritten. Ich wusste vorher nicht, dass ich in der Lage bin, fünf Spiele am Stück durchzuhalten. Vor allem sieben Stunden in zwei Tagen”, war Zheng entsprechend stolz. “Ich habe das Gefühl, dass ich hier in diesem Turnier mein Limit durchbrochen habe. In Zukunft wird es keine Rolle spielen, wie down ich bin. Ich werde mich an diesen Moment erinnern und er wird mich aufmuntern.”
Einfach eine Medaille…
Sie habe schon als kleines Kind eine Medaille für ihr Land gewinnen wollen, “vielleicht nicht mal Gold, einfach eine Medaille.” Und nun habe sie das geschafft. “Niemand aus Asien hat das vorher erreicht."
Sie habe früher die älteren Spieler erlebt, wie diese Geschichte geschrieben hätten, so Zheng. “Ich wollte auch eine werden.”
Das ist sie nun, nach einer ohnehin starken Saison - Anfang des Jahres hatte die 21-Jährige bei den Australian Open bereits ihr erstes Finale bei einem Majorturnier erreicht.
Und in Paris nun auch ein passendes Endzeichen ihres Nike-Werbespots gesetzt. “Should I look happy when I’m not? Should I smile when I lose? If I don’t hate being second, how will I ever be first?”, sagt sie da.
Eine bessere Umsetzung hätte es nicht geben können.