Porsche Tennis Grand Prix: Mythos Sieger-Auto - mittlerweile vollelektrisch und nachhaltig!
Der Porsche Tennis Grand Prix ist seit mehr als 40 Jahren das Tennisevent mit dem attraktivsten Siegerpreis. Inzwischen fährt die Siegerin vollelektrisch und damit nachhaltig aus Stuttgart los!
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
20.03.2023, 05:37 Uhr
Anke Huber hatte nach ihrem Sieg in Filderstadt ein kleines Problem. Die Karlsdorferin hatte im Finale 1991 gerade Martina Navratilova völlig überraschend geschlagen und sich damit ein Porsche 968 Cabriolet gesichert. Das Problem? Huber war erst 16 – und ein Führerschein noch Zukunftsmusik.
Sie war damit nicht die Erste und Einzige: Tracy Austin, im Jahr 1978 Premierensiegerin und letztlich vierfache Siegerin beim Porsche Tennis Grand Prix, gewann im Alter von 15 Jahren, natürlich auch ohne Fahrerlaubnis. Martina Hingis, einst Schweizer Wunderkind, holte ihren ersten von vier Titeln mit 17 Jahren. Und Karolina Pliskova in 2018? Hatte trotz ihrer 26 Jahre ebenfalls noch einen Termin beim Prüfungsamt vor sich.
Ein nagelneuer Porsche statt schnödem Mammon: Es war schon immer der große Reiz beim Porsche Tennis Grand Prix. Rekordsiegerin Martina Navratilova hatte am Ende ihrer Laufbahn einen ganzen Fuhrpark bei sich zu Hause. Sie war zwar bereits bei ihrem ersten Sieg im Besitz einer Fahrerlaubnis, der Transport ihrer Siegerautos ging allerdings stets etwas kompliziert voran, schließlich musste es der Porsche erst mal über den großen Teich in die USA schaffen...
„Für einen Porsche ist immer Platz!“
Im Jahr 1986 kam Navratilova gar zu zwei Autos: Eins schenkte ihr Freundin Judy Nelson zum 30. Geburtstag, den sie im Verlaufe der Woche feierte; einen weiteren gewann Navratilova regulär im Finale. Insgesamt bringt es die „Grande Dame des Tennis" auf sechs Siege in Filderstadt. (Turniergründer Dieter Fischer schenkte ihr zum Karriereende im Jahr 1994 noch einen Abschieds-Porsche.)
Probleme mit eventuellen Stellplätzen schien keine der Siegerinnen zu haben. Maria Sharapova, Siegerin 2012, 2013 und 2014 und längst Porsche-Markenbotschafterin, brachte es nach ihrem zweiten Sieg auf den Punkt, als sie gefragt wurde, ob es nun eng würde in ihrer Garage: „Für einen Porsche ist immer Platz!“
Auch die deutschen Siegerinnen nach Huber, also Julia Görges (2011) und Angelique Kerber (2015, 2016) - inzwischen ebenfalls Markenbotschafterinnen -, sind mittlerweile glückliche Porsche-Fahrerinnen, ebenso Laura Siegemund (2017).
„Tausche Boxster gegen Carrera!“
Dass man in Filderstadt und Stuttgart den Spielerinnen jeden Wunsch von den Lippen abliest, ist ohnehin bekannt – Stichwort „Betthupferl“, das Dieter Fischer den Akteurinnen stets ins Hotelzimmer legte. Aber auch was die Auto-Wahl angeht: Als Martina Hingis im Jahr 2000 einen Porsche Boxster S gewann, kam sie mit einer ungewöhnlichen Bitte um die Ecke: „Ich würde den Boxster gerne in einen Carrera umtauschen.“ Der Wunsch wurde ihr natürlich erfüllt.
Wie kam‘s überhaupt dazu, ein Auto als Siegprämie auszuloben? Dieter Fischer, der Ende der 1970er-Jahre die eigentliche Idee eines Turniers auf den Feldern von Filderstadt hatte, lief zunächst bei vielen Sponsoren ins Leere. Die Tennis-Weltelite im beschaulichen Filderstadt? „Verrückt“, so das allgemeine Urteil. Erst Lars Schmidt, damals Vertriebschef der Porsche AG, gefiel die Idee. „Ihm habe ich das Turnier zu verdanken“, sagt Fischer.
Seit 2021 gibt's den vollelektrischen Sieger-Porsche!
Die Siegerinnen nahmen den Porsche stets dankend an. Rennfahrer Hans-Joachim "Strietzel" Stuck gab sich sogar einst die Ehre, den Preis auf den Platz zu fahren, nicht ohne Warnung der Siegerin. „Pass bloß auf mein Auto auf“, drohte ihm Pam Shriver im Jahr 1986. Mittlerweile obliegt dieses Vergnügen meistens den Spielerinnen selbst - Betonung auf "meistens", siehe Pliskova. Ein Problem? Nein. Die Tschechin ließ sich von einem auf den Platz chauffieren, der das Siegerauto so gut kannte wie kaum ein anderer: vom Vorstandsvorsitzenden der Porsche AG, Oliver Blume.
In den vergangenen beiden Jahren holten jeweils die Weltranglisten-Ersten den Sieg - Ashleigh Barty in 2021 und Iga Swiatek in 2022. Barty war dabei die erste Spielerin, die vollelektrisch und damit sehr nachhaltig aus Stuttgart davonzog.
2023 im Visier: ein Porsche Taycan Turbo S Sport Turismo
Das wird auch 2023 so sein: Die Gewinnerin des 46. Porsche Tennis Grand Prix darf einen neptunblauen Porsche Taycan Turbo S Sport Turismo mit nach Hause nehmen. Ein Hauptpreis, der elektrisiert: Der praktische Allrounder unter den Elektro-Sportwagen beeindruckt mit überlegener Leistung und großer Reichweite. "Der schönste Siegerpokal auf der WTA Tour“ (Zitat der zweifachen Siegerin Angelique Kerber über den Hauptpreis) wird wie üblich während der gesamten Turnierwoche gut sichtbar auf einem Podest am Centre-Court thronen.
Noch mehr Motivation geht nicht.
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