Raducanu sicher: "Ungeduld ist meine größte Schwäche"
Mit ihrem sensationellen Triumph bei den US Open 2021 hat Emma Raducanu große Erwartungen geweckt. Diese konnte die Britin seitdem jedoch nicht erfüllen. Für sich selbst hat Raducanu einen entscheidenden Grund dafür ausgemacht: ihre Ungeduld.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
09.08.2024, 13:04 Uhr
Emma Raducanu Superstar: Nach dem Sieg bei US Open 2021 schien diese Bezeichnung für die nächsten Jahre fast sicher. Doch Verletzungen, Niederlagen und unglückliche Entscheidungen abseits des Courts verhindern seitdem den Status der 21-Jährigen als weiblicher Superstar im Tenniszirkus. Im Interview mit dem Frauenmagazin “Marie Claire” hat die Britin nun über ihre Entwicklung in den letzten Jahren gesprochen.
Emma Raducanu: Ungeduld als große Schwäche
In dem Gespräch sagte Raducanu: “Der Sieg bei den US Open war der bisherige Höhepunkt meiner Karriere. Er hat viele Herausforderungen mit sich gebracht, und ich denke, das, was er mir gegeben hat, überwiegt alles andere. Selbstvertrauen ist wichtig, um schwierige Zeiten zu überstehen, sie sind wirklich unvermeidlich. Man wird im Leben mit Rückschlägen und Verletzungen konfrontiert, man wird von Angst überwältigt, aber all das ist notwendig, wenn man Großes erreichen will. Die wichtigste Lektion, die ich gelernt habe, wenn es darum geht, sich von einer Verletzung zu erholen, ist, dass man nichts überstürzen darf. Meine Ungeduld ist meine größten Schwäche, ich habe den Genesungsprozess im Grunde überstürzt und meine Rückkehr um viele Monate verzögert. Das hat die Genesungszeit oft fast verdoppelt. Manchmal treibt einen der Verstand an, aber mit der Zeit merkt man, dass man einen Rückschritt macht.”
Auch zu den vielen Veränderungen in ihrem Umfeld hat sich die US-Open-Siegerin von 2021 geäußert: “Ich bin ein sehr unabhängiger Mensch und liebe es, Zeit allein zu verbringen. Oft sind viele Leute um mich herum, ich mag es, ein paar Stunden allein zu sein, in denen ich nichts Produktives mache, sondern nur das, was mir Spaß macht. Ich weiß nicht, vielleicht telefoniere ich, lese ein bisschen oder kaufe online ein. Diese Zeit zum Entspannen ist wichtig, sonst könnte ich nicht einmal schlafen.”
Als Tennisprofi bleibt ihr zur Entspannung jedoch nicht viel Zeit: "Im Tennis gerät man leicht in Panik, das ist auch bei mir so, man denkt daran, dass man vielleicht nur noch 10 Jahre Karriere hat und dann ist es bald vorbei. Manchmal fühle ich mich mit 21 schon alt, aber dann denke ich daran, dass ich noch über 10 Jahre lang Slams spielen muss und dass noch viel passieren kann. Es gibt ein Leben jenseits des Tennissports, und das muss für mich grundlegend sein", sagte sie “Marie Claire”.