Roland-Garros 2024: Elena Rybakina - In der Ruhe liegt die Kraft
Elena Rybakina gilt als eine der Favoritinnen auf den Titel in Roland-Garros 2024. Der Einstieg ist der Kasachin sehr leicht von der Hand gegangen.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
28.05.2024, 12:38 Uhr
Von Jens Huiber aus Roland-Garros
So ein Grand-Slam-Turnier ist für den veranstaltenden Verband ja nichts anderes als eine Gelddruckmaschine. Die Eintrittspreise sind dem Gebotenen ja noch einigermaßen angemessen, an den Essensständen und vor allem beim Merchandise-Verkauf sieht das dann schon anders aus. Aber weil man die ganze Kohle ja nicht direkt dem Fiskus überantworten möchte, gibt es in Melbourne, Paris, London und New York City alljährlich Investitionen in die jeweiligen Anlagen, die in voller Pracht ja maximal drei Wochen pro Jahr genutzt werden.
Halt, im Fall von Roland-Garros und im Jahr 2024 kommen noch ein paar Tage extra dazu. Schließlich machen die Olympischen Spiele hier in wenigen Wochen halt. Der Französische Tennisverband hat jedenfalls eine gefühlte Ewigkeit gebraucht, um endlich ein Dach über dem Court Philippe-Chatrier zu bauen. Im Fall des Court Suzanne-Lenglen ist das dann erstaunlich schnell gegangen. Und nie war es wichtiger als bei der diesjährigen Ausgabe. Denn auch am Dienstag regnete es - nicht schlimm, aber schlimm genug, um den Spielbetrieb auf den Außenplätzen hinauszuzögern.
Rybakina auf einem Level mit Swiatek und Sabalenka
Auf dem Lenglen hoben die Matches dem Dach sei Dank pünktlich um elf Uhr an. Und Elena Rybakina, in der diesjährigen Ausgabe der French Open an Position vier gesetzt, zeigte gegen Greet Minnen, was sie so stark macht: Abgesehen vom Aufschlag und der mächtigen Vorhand ist es vor allem die Ruhe, die Rybakina auszeichnet. Eine Ruhe, die sie auch durch einen frühzeitigen 0:2-Rückstand nicht verließ. Die Wimbledonsiegerin von 2022 sielte ihren Stiefel einfach herunter, was insofern gut war, als dass der Stiefel von Elena Rybakina im Grunde auf einem Level mit jenem von Iga Swiatek und Aryna Sabalenka ist.
Dabei ist auffällig, dass Elena Rybakina in den vergangenen Wochen ihr Portfolio an Gewinnschlägen noch erweitert hat: nämlich um einen hauchzarten Stopp, den sie mit der Rückhand zumeist longline über das Netz legt. Das sind ganz allgemein schlechte Nachrichten für die Konkurrenz, im Besonderen bekam es Minnen zu spüren, die völlig von den letzen 15 Spielen am Dienstagvormittag auf Lenglen nur noch drei gewann. Und mit 2:6 und 3:6 unterging.
Hier das Einzel-Tableau der Frauen