Serena holt sich Major-Titel Nummer 23

Serena Williams hat in Melbourne Tennis-Geschichte geschrieben: Mit ihrem Zwei-Satz-Sieg gegen Schwester Venus holte sich die 35-Jährige ihren 23. Titel bei einem Grand-Slam-Turnier und die Nummer-Eins-Position in der Weltrangliste.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 28.01.2017, 11:11 Uhr

Serena Williams feiert Nummer 23

Serena Williams ist die neue alleinige Rekordhalterin in der modernen Grand-Slam-Ära: Die 35-jährige US-Amerikanerin besiegte ihre um ein Jahr ältere Schwester Venus im Finale der Australian Open nach 1:14 Stunden mit 6:4 und 6:4 und holte sich damit ihren 23. Erfolg bei einem der vier größten Turniere im Profi-Tennis. Serena überholte damit Steffi Graf in der ewigen Bestenliste und nimmt ab kommendem Montag auch wieder die Spitzenposition in der Weltrangliste ein.

Venus begann das Match mit Aufschlag - und die ältere Schwester begann nervös. Serena auf der anderen Seite übernahm vom ersten Ballwechsel an die Initiative, holte sich gleich im ersten Spiel ein Break. Aber die Nervosität war auch auf Seiten Serenas zu spüren, mit mehreren unerzwungenen Fehlern ermöglichte sie ihrer Schwester sofort den Ausgleich. Und setzte das Break-Festival zu Anfang des Finales gleich weiter fort. Viele lange Ballwechsel waren nicht erwartet worden, tatsächlich wechselten sich einfache Fehlschläge mit grandiosen Punkten munter ab. Nach 41 Minute holte sich Serena mit einem Ass durch die Mitte indes Satz eins mit 6:4.

In der langen Historie der Duelle der Schwestern keine unbedeutende Randnotiz: In lediglich vier von 28 Begegnungen konnte jene Dame, die den ersten Durchgang verloren hatte, noch gewinnen. Zuletzt war Venus das in Montréal 2014 gelungen. Und eben die wehrte bei 1:1 in Durchgang zwei drei Breakbälle Serenas höchst souverän ab.

Zwei Duelle in Melbourne

Die beiden US-Amerikanerinnen waren sich auf gleicher Bühne erstmals 1998 gegenüber gestanden, als Finale gab es Williams gegen Williams in Melbourne lediglich 2003. Dieses hatte Serena in drei knappen Sätzen für sich entschieden, etwas einseitiger verlief das bis zu den diesjährigen Australian Open letzte Endspiel-Treffen bei einem Grand-Slam-Turnier 2009 in Wimbledon. Mit derselben Siegerin.

Vor einem Jahr hatte Serena als Favoritin in der Rod Laver Arena noch gegen Angelique Kerber verloren. 2017 konnte sie ihre Anspannung über das gesamte Match nicht verbergen, zertrümmerte schon im dritten Spiel einen Schläger. Gegen Ende erwies sich das Break Serenas zum 4:3 im zweiten Satz allerdings als entscheidend, am Ende konnte Venus einen Offensivball von Serena nicht mehr zurück ins Feld spielen.

Venus bedankte sich nach dem Match beim Publikum - und brachte zum Ausdruck, wie stolz sie auf ihre jüngere Schwester Serena sei. Mit einer kleinen Fussnote: "Immer, wenn ich bei einem Turnier nicht gewonnen haben, da warst Du da." So auch an diesem Samstagabend in Melbourne.

Die Australian Open im Überblick

von Jens Huiber

Samstag
28.01.2017, 11:11 Uhr