Spätstarter Timo Stodder im Interview - "Habe das Gefühl besser zu spielen"
Timo Stodder hat die Saison auf Gran Canaria ausklingen lassen. Mit einem Zweisatzerfolg in der ersten Runde über den Österreicher Lukas Neumayer beim eó Hotels Maspalomas Challenger am Dienstag konnte der 27 Jahre alte Berliner seine letzten Weltranglistenpunkte des Jahres verteidigen.
von Florian Heer
zuletzt bearbeitet:
30.11.2023, 15:25 Uhr
Von Florian Heer aus Maspalomas
Timo Stodder gilt als Spätstarter auf der Tour, der erfolgreich für die University of Tennessee im College-Tennis aufschlug, sein Studium mit einem Bachelor in Finanzmanagement abschloss, und nun dabei ist sich auf dem Pro-Circuit zu etablieren. Am Rande des Sandplatzturniers auf der Kanareninsel konnten wir uns mit der Nummer 328 der ATP-Weltrangliste über seine Saison unterhalten.
Tennisnet: Die Saison geht dem Ende entgegen. Wie fällt dein Fazit aus?
Timo Stodder: Ich bin momentan nicht in meiner besten Verfassung. Die Chancenverwertung ist nicht zufriedenstellend. Ich habe einige Matches in dieser Saison verloren, die ich hätte gewinnen können. Da waren teilweise einige vergebene Satzbälle oder gar Matchbälle mit dabei. Da ist momentan ein Hänger drin. Dennoch habe ich das Gefühl insgesamt besser zu spielen. Leider kann ich es noch nicht ganz in Ergebnisse umwandeln.
Du scheinst dich auch häufig zwischen ITF-Turnieren und dem Challenger-Circuit bewegt zu haben. Ist das manchmal auch etwas schwierig?
Das stimmt. Ich hatte die letzten Monate allerdings auch einige Weltranglistenpunkte zu verteidigen gehabt, was mir allerdings nur teilweise gelungen ist. Ich habe im Sommer sehr viel gespielt und war daher auch mental ein wenig müde. Ich habe wenig trainiert und bin in viele Turniere mit höheren Erwartungen gegangen. Das war ein Fehler, aber ich habe daraus gelernt.
Es ging also um die Turnierplanung?
Ja, und natürlich auch die Trainingsplanung.
Was sind die Konsequenzen für 2024?
Ich werde definitiv die Turniere gewählter aussuchen und gezielter Trainingsblöcke absolvieren.
Was waren deine Highlights in dieser Saison?
Während des Südamerika-Swings zu Beginn des Jahres habe ich gegen viele gute Leute gespielt und konnte viel lernen. Ich war auch häufig gut mit dabei, konnte aber wiederrum meine Chancen nicht verwerten. Im Anschluss bin ich in ein kleines Tief gefallen. Im Mai ging es mit dem Einzug ins Finale beim ITF-Event in Most wieder aufwärts. Auch meine erste ATP-Challenger Halbfinalteilnahme in Poznan ist positiv zu werten. In Augsburg konnte ich dann daran anknüpfen und bin erneut in die Runde der letzten vier eingezogen. Außerdem konnte ich beim ITF-Turnier in Marburg den Turniersieg im Einzel und Doppel feiern. Ich bin zweimal in diesem Jahr nach Ibiza geflogen, um einfach mal abzuschalten und Spaß mit meinen Freunden zu haben. Das hat mir auch geholfen.
Die vergangene Woche hast du nochmal bei einem ITF-World-Tennis-Tour-Event in Antalya gespielt. War das geplant?
Ich war bereits im vergangenen Jahr dort und wollte heuer meine Punkte verteidigen. Aber es war zäh. Die Bedingungen waren sehr langsam und die Plätze waren nicht wirklich gut. Wir haben mit eher ungewöhnlichen Bällen gespielt und es hat viel geregnet. Dieses Jahr sollte es nicht sein. Allerdings habe ich nun bis Mai keine Punkte mehr zu verteidigen.
Wie sind deine Eindrücke von Gran Canaria?
Ich bin hier im letzten Jahr auch in die zweite Runde eingezogen und wollte somit meine letzten sieben Punkte der Saison verteidigen, was mir auch gelungen ist. Ich wollte auch unbedingt wieder kommen, da hier Ende November noch schönes Wetter ist. Das Hotel ist sehr schön und direkt gegenüber der Tennisanlage. Nach dieser Woche werde ich dann für eineinhalb oder zwei Wochen meinen Bruder und meine Freundin in den Vereinigten Staaten besuchen.
Vielen Dank und eine erholsame Off-Season.