Stefanos Tsitsipas - Stagnation auf Weltklasse-Niveau
Stefanos Tsitsipas musste sich beim Sunshine Double in Indian Wells und Miami zweimal früh geschlagen geben. Die Entwicklung des Griechen ist alarmierend.
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet:
30.03.2023, 09:42 Uhr
Dass mit ihm bei den beiden ATP-Masters-1000-Turnieren in Indian Wells und Miami nicht unbedingt zu rechnen sein würde, hatte Stefanos Tsitsipas bereits vor Beginn des Sunshine Doubles angekündigt. Denn dem Griechen machten während der Events in den USA Schulterprobleme zu schaffen. Kein Wunder also, dass für Tsitsipas insgesamt nur ein Sieg heraussprang.
Ohnedies verlief die bisherige Saison des 24-Jährigen seit seinem Finaleinzug bei den Australian Open nicht nach Wunsch. Und es wiederholte sich somit ein Muster, das sich bereits nach Tsitsipas' erstem Grand-Slam-Endspiel bei den French Open 2021 gezeigt hatte: Der Grieche ist auf allerhöchstem Niveau nach wie vor nicht in der Lage, dauerhaft um Titel mitzuspielen.
Tsitsipas fährt zu selten "dreckige" Siege ein
An guten Tagen ist Tsitsipas zweifellos einer der besten Spieler auf der Tour. Allerdings gibt es schlichtweg zu viele Tage, an denen er sein Toplevel nicht abrufen kann. Und im Gegensatz zu Carlos Alcaraz oder Novak Djokovic ist der zweifache Major-Finalist an diesen zu selten in der Lage, seine Matches dennoch zu gewinnen. Eine Qualität, die sehr gute von den allerbesten Spielern dieser Welt unterscheidet.
In seinem Selbstverständnis gehört Tsitsipas zu genau dieser Kategorie. Blickt man auf das Ranking, möchte man dem offiziell drittbesten Spieler des Planeten nur ungern widersprechen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Weltrangliste eben nicht die ganze Wahrheit widerspiegelt. Denn so ist etwa Daniil Medvedev aktuell deutlich über den Griechen zu stellen. Gleiches gilt bei ausbleibendem Verletzungspech auch für Alexander Zverev oder Rafael Nadal.
Tsitsipas entwickelt sich nicht weiter
Ohnedies stellt sich bei Tsitsipas die Frage, ob er in der jüngeren Vergangenheit nicht die eine oder andere falsche Entscheidung traf. Seit seinem Finaleinzug in Roland Garros vor zwei Jahren war bei ihm keine Weiterentwicklung zu erkennen. Weder bei der immer noch anfälligen Rückhand noch in puncto mentaler Stärke. Ein Umstand, der sich immer wieder in verbalen Ausfällen gegenüber seiner Box äußert.
Nach seiner bislang jüngsten Entgleisung bei den ATP Finals 2022 hatte ihm Jim Courier sogar nahegelegt, in professioneller Hinsicht Abstand zu seiner Familie zu gewinnen. Noch baut Tsitsipas allerdings auf die Unterstützung seiner Eltern. Es ist zumindest fraglich, ob das den gewünschten Erfolg bringt. Denn aktuell stagniert der 24-Jährige. Wenn auch auf Weltklasse-Niveau.
Hier das Einzel-Tableau in Miami