Tara Moore: "Wir verdienen es, mit einbezogen zu werden"
Die Britin Tara Moore hat sich mit einem offenen Brief an die WTA und ITF gewandt. Sie beklagt, dass tiefer gerankte Spielerinnen nicht auf dem Laufenden gehalten werden.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
12.06.2020, 15:24 Uhr
Seit dem Shutdown der Tour am 12. März müssten die meisten Spieler auf der Tour irgendwie versuchen, Informationen zu erhalten, was geplant werde, beklagte Moore, aktuell die Nummer 447 im WTA-Ranking. Man sei auf Social Media und mediale News angewiesen, um irgendwelche Infos zu bekommen, was das eigene Leben und den eigenen Job angehe. "Es scheint mir nicht fair, dass die Medien die Ersten sind, die Informationan darüber erhalten, ob Turniere gestrichen werden oder wann es weitergeht", so die 27-Jährige.
Sie habe erst in der vergangenen Woche mitbekommen, dass es wöchentliche (Video-)Meetings für eine Gruppe von rund 200 WTA-Spielerinnen gebe, schrieb Moore auf Twitter. Sie habe darum gebeten, in diese Gruppe aufgenommen zu werden, jedoch wurde ihr gesagt, dass man bestimmte Kriterien dafür erfüllen müsse. "Ich bin Mitglied der WTA, zahle meine Beiträge, nehme an Turnieren teil - daher denke ich, dass ich in diese Meetings aufgenommen gehöre", so Moore in ihrem Brief. Und wenn schon nicht in Form einer Teilnahme, dann zumindest in einer Zusammenfassung. "Ich denke, es ist nicht fair, dass 2/3 aller Spieler diese Informationen nicht erhalten." Das, was aktuell geschehe, seie "Insider Trading", so Moore, "die Spielerinnen in den Meeting werden gebeten, die Informationen nicht an Spielerinnen weiterzugeben, die nicht anwesend sind." Dabei könnten diese Infos helfen, sich besser auf einen Start der Tour vorzubereiten.
Zwar gebe es Mitglieder im Spielerrat, die dafür zuständig seien, Fragen zu beantworten und auf Anliegen einzugehen. Allerdings sei es nicht einfach sie zu kontaktieren, wenn man sie nicht persönlich kenne. Und einfach über die sozialen Medien anzufragen, ginge wohl in der Masse der Nachrichten unter. "Ich glaube, dass es mehrere Wege gibt, die Lücke in der Kommunikation zwischen den Organsationen, als auch zwischen der WTA und ITF selbst zu schließen. Es gibt kaum eine bessere Zeit als die jetzige, das zu tun", so Moore.