Tatjana Maria voller Vorfreude auf den Porsche Tennis Grand Prix
Mit ihrer Familie lebt Tatjana Maria in West Palm Beach. An ihrer engen Beziehung zum Porsche Tennis Grand Prix hat der Umzug ins sonnige Florida allerdings nichts geändert. Im Interview mit dem Porsche Newsroom sagt die im schwäbischen Bad Saulgau aufgewachsene Spielerin vom Porsche Team Deutschland: „Der Porsche Tennis Grand Prix war für mich schon als Kind etwas Besonderes. Er ist mein Heimturnier und wird es auch immer bleiben.“
von PM
zuletzt bearbeitet:
06.04.2023, 16:05 Uhr
Tatjana, Sie haben zuletzt 2012 beim Porsche Tennis Grand Prix gespielt. Welche Erinnerungen haben Sie an das Turnier?
„Für mich war es schon von klein auf etwas Besonderes. Als Kind habe ich im Rahmen des Turniers mal den LBS Cup gewonnen, damals noch in Filderstadt, und da wurden wir auf dem Centre-Court geehrt. Das war ein unvergessliches Erlebnis. Ich freue mich deshalb sehr über die Wildcard und die Möglichkeit, nach so vielen Jahren wieder in der Porsche-Arena zu spielen. Der Porsche Tennis Grand Prix ist mein Heimturnier und wird es auch immer bleiben.“
Welchen Stellenwert hat die Veranstaltung für Sie und die anderen Spielerinnen auf der Tour?
„Es ist eines der besten Turniere des Jahres. Das zeigt allein schon das unglaubliche Starterfeld. Alle wollen in Stuttgart spielen, und das nicht nur, weil die Siegerin einen Porsche mit nach Hause nehmen darf. Die starke Besetzung ist eine Herausforderung, aber auch eine große Motivation. Jede weiß: Um in Stuttgart zu gewinnen, muss ich die besten Spielerinnen der Welt schlagen.“
In der Porsche-Arena wird auf Sand gespielt. Was, glauben Sie, ist da für Sie möglich?
„Soweit ich mich erinnere, bin ich in Stuttgart nie über die erste Runde hinausgekommen. Also werde ich alles versuchen, es diesmal besser zu machen. Ich fühle mich fit und glaube, dass mir der Sandplatz in der Porsche-Arena ganz gut liegt, auch wenn es nicht mein Lieblingsbelag ist. Doch letztes Jahr habe ich auf Sand das Turnier in Bogota gewonnen. Ich hoffe also, dass ich auch mit den Bedingungen in Stuttgart gut zurechtkomme.”
In Wimbledon haben Sie im vergangenen Jahr für ein Tennis-Märchen gesorgt. Wie sehr ist dieses Erlebnis in Ihren Gedanken noch präsent?
„Das waren zwei unglaubliche Wochen. Ein einziger Kampf. Jedes Match war extrem eng. Und dann im Halbfinale zu stehen, das war ein Traum. Das Schönste war, dass ich das alles zusammen mit meiner Familie erleben durfte, mit meinem Mann und meinen Töchtern Charlotte und Cecilia. Das bleibt für immer unvergesslich.”
Wenn Sie auf der Tour sind, ist Ihre Familie immer mit dabei. Wie wichtig ist das für Sie?
„Meine Familie ist für mich das Wichtigste auf der Welt. Ich genieße es, mit meinem Mann und meinen Kindern zu reisen.”
Wird Ihnen das Pensum als Tennisprofi und Mutter nicht manchmal zu viel?
„Nein, im Gegenteil. Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen. Wir sind alle sehr entspannt, nie gestresst. Wer selber Kinder hat, weiß, dass da nicht immer alles perfekt ist. Doch das ist gerade das Schöne daran. Es ist toll, seine Familie um sich zu haben. Mein Mann sieht das genauso, deshalb klappt es auch so gut.”
Für Ihre Tochter Charlotte sind Sie nicht nur Mama, sondern auch Lehrerin. Wie funktioniert das?
„Ich habe glücklicherweise eine Mama, die wirklich Lehrerin ist. Die kann ich zur Not immer um Rat fragen. Charlotte lernt an einer Online-Schule in Florida. Ich schalte also nur den Computer ein und mache das, was mir die Lehrerin sagt. Manchmal ruft sie auch an und macht einen Test mit Charlotte. Das funktioniert perfekt, deshalb können wir auch zusammen reisen.”
Charlotte spielt mit ihren neun Jahren auch schon sehr gut Tennis. Sie sagten einmal, Sie würden so lange weitermachen, bis auch sie auf der Tour spielt.
„Mal sehen, vielleicht spiele ich wirklich noch so lange. Das Wichtigste ist, dass ich Spaß habe, fit bin und mein Körper mitmacht. Im Moment passt alles super.”
Vor dem Porsche Tennis Grand Prix spielen Sie im Billie Jean King Cup mit dem Porsche Team Deutschland gegen Brasilien. Sind Sie eine Teamspielerin?
„Auf jeden Fall. Ich bin im Teamsport groß geworden. Meine Eltern haben Handball gespielt, mein Vater sogar als Profi, und auch ich habe lange Handball gespielt. Ich liebe es, Teil des Teams zu sein. Wir sind da gerade eine ganz coole Truppe, verstehen uns richtig gut. Das ist wichtig, um Erfolg zu haben.”
Auf was kommt es in einem Teamwettbewerb vor allem an?
„Entscheidend ist, dass alle füreinander da sind, dass wir als Team zusammenhalten. Das tun wir. Deshalb bin ich auch sehr zuversichtlich, dass wir gegen Brasilien eine gute Chance haben, uns für die Finalrunde zu qualifizieren. Auch wenn das kein leichter Gegner ist. So oder so ist diese Begegnung in der Porsche-Arena auf jeden Fall eine gute Vorbereitung auf den Porsche Tennis Grand Prix.”
In der Porsche-Arena werden Sie von Familie und Freunden aus Ihrer alten Heimat unterstützt. Wie sehr freuen Sie sich darauf?
„Das wird sicherlich ein ganz besonderes Erlebnis. Meine Familie lebt ja immer noch in Bad Saulgau, und es ist für mich ein großartiges Gefühl, dass sie mich jetzt mal wieder live spielen sieht. Da werden alle kommen, von der Oma bis zum Onkel und der Tante. Darauf freue ich mich sehr. Für mich ist das ein riesiger Ansporn, mein bestes Tennis zu zeigen.”
Zur Person
Tatjana Maria ist am 8. August 1987 in Bad Saulgau geboren. Sie ist verheiratet mit Charles Maria, der auch ihr Trainer ist, und hat zwei Töchter: Charlotte (*2013) und Cecilia (*2021). Bisher hat sie zwei WTA-Turniere gewonnen, 2018 in Mallorca und 2022 in Bogota. Ihr größter Karriereerfolg war 2022 ihr Halbfinaleinzug in Wimbledon. In der Weltrangliste liegt sie aktuell auf Position 66. Von der WTA wurde sie 2022 für das “Comeback des Jahres” ausgezeichnet.