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Tennissport rückt in den Fokus der Kartellbehörde

Die Kartellbehörde hat gemäß eines Berichts von derstandard.at den österreichischen Markt rund um Bälle und Rackets im Visier. Eine tragende Rolle spielt dabei Tennis-Point.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 25.02.2022, 13:46 Uhr

Es tut sich was auf dem Tennismarkt
© GEPA Pictures
Es tut sich was auf dem Tennismarkt

Schon im November hatte derstandard.at über die aggressive Expansion von Tennis-Point berichtet, nun hat sich gemäß eines Berichts der Qualitätszeitung auch die österreichische Kartellbehörde diesem Problem angenommen. Das geht aus einem Artikel vom 24. Februar hervor.

Demnach soll das Interesse der Bundeswettbewerbsbehörde am Tennissport in der jüngsten Vergangenheit massiv gestiegen sein. Der Grund? Tennis-Point soll ein Imperium aufbauen, das kleine Fachhändler massiv unter Druck setzt.

Erste Beschwerde blitzte ab

Diese sehen sich in Österreich aus dem Markt gedrängt. Einer von ihnen ist Friedrich Steinhauser, der den Betrieb Tennislife führt. Nächste Woche wird der Unternehmer eine Beschwerde bei der Behörde einbringen, wie er gegenüber derstandard.at betonte: "Ich will beweisen, dass Tennis-Point seine Marktmacht zulasten anderer Händler ausspielt." Steinhausers erster Versuch war aus Mangel an Beweisen gescheitert.

Stefanie Mayer, die unter der Marke "Tennis 96" Schläger und Bälle verkauft, wird sich der neuerlichen Beschwerde anschließen. Zudem wandten sich unabhängig von den beiden weitere Händler an die Kartellbehörde. Untersuchungen seien bereits eingeleitet worden, bestätigte ein Sprecher. Unklar ist aktuell noch, ob es zu Ermittlungen kommen wird.

Die Rolle des ÖTV

Die Beschwerde fußt darauf, dass durch Tennis-Point ein Monopol am österreichischen Tennismarkt entstehen könnte. Wie das gelingen soll, erfuhr Steinhauser am eigenen Leib. Er lehnte im vergangenen Jahr ein Übernahmeangebot durch Tennis-Point ab, wenig später kündigte ihm Amer Sports den Vertrag für die Marke Wilson. Die meistverkauften Schläger und Bälle der Marke seien nur mehr auf Tennis-Point erhältlich. Auch Dunlop beliefert Steinhauser nicht mehr. 

Eine Rolle in der Causa spielt auch der Österreichische Tennisverband (ÖTV). Der exklusive Vertrag mit Tennis-Point lief zwar im vergangenen Jahr aus, zahlreiche Landesverbände arbeiten jedoch nach wie vor eng mit dem Unternehmen zusammen. Tennis-Point selbst war für derstandard.at vorerst für keine Stellungnahme zu den Untersuchungen der Wettbewerbshüter erreichbar.

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Zum Bericht von derstandard.at

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Donnerstag
24.02.2022, 19:40 Uhr
zuletzt bearbeitet: 25.02.2022, 13:46 Uhr