Australian Open: Der Flow und das Mindset von Stefanos Tsitsipas
Morgen spielt Stefanos Tsitsipas im Finale der Australian Open 2023 gegen Novak Djokovic. Vor ein paar Tagen war der Grieche Gast beim Podcast „Mind, Set, Win“ und sprach dort mit Cédric Dumont, ein ehemaliger „BASE Jumper“ (Fallschirmspringen von festen Objekten) und Leistungspsychologe, über seine Mentalität und den Flow-Status. Wie auch Sie das Flow-Phänomen nutzen können.
von Victoria Moser
zuletzt bearbeitet:
28.01.2023, 09:15 Uhr
In der 16-minütigen Podcast-Folge sprach der Grieche darüber, wie er bei seinem 5-Satz-Thriller gegen Rafael Nadal bei den Australian Open 2021 den 0:2 Satzrückstand aufholen und das Match 3:6, 2:6, 7:6, 6:4, 7:5 gewinnen konnte. „Ich habe viele meiner Spiele nicht aufgrund meiner physikalischen Verfassung, sondern meiner mentalen Einstellung verloren“, sagte der Athener. „Es hat sich angefühlt, als wäre ich in einem Käfig eingeschlossen gewesen und jemand hat sich dazu entschieden, diesen Käfig aufzusperren und plötzlich habe ich mich frei gefühlt. Jede Entscheidung, die ich gemacht habe, hat sich absolut richtig angefühlt“, äußerte er sich zu seinem Comeback im Melbourne Park. „Ich habe alle meine Erwartungen fallen gelassen und versucht, mich auf den Moment zu konzentrieren und das Beste daraus zu machen. [...] Alles hat sich angefühlt, als würde es Sinn ergeben. [...] Alles passiert automatisch, was auch immer du machen willst, du musst gar nicht mehr darüber nachdenken.“
https://open.spotify.com/episode/6o1GQvGeTsZtqYxAUUdQUK?si=6648bb8ab3734a88
Theorie des Flows
Der Psychologe Mihaly Csikszentmihalyi benannte und erforschte das Phänomen des Flows in den 70ern. Viele, die sich schon einmal mit positiver Psychologie oder Leistungssteigerung auseinandergesetzt haben, mögen schonmal über den Begriff gestolpert sein. Es geht darum, eine Aufgabe, die uns weder unter- noch überfordert, in einem Status völliger Hingabe zu meistern. Man befindet sich vollkommen im aktuellen Moment und vergisst Raum und Zeit.
Wie erreichen wir den Flow-Zustand?
Theoretisch schön und gut, aber wie können wir uns, egal ob beim Sport, bei der Arbeit oder in der Freizeit in einen solchen Zustand versetzten? Cédric Dumont erklärt, das Wichtigste sei, den Flow nicht zu erzwingen. In diesen Fluss zu kommen, sei Übungssache. Es gibt allerdings Dinge, die förderlich sein können. So solle man sich ein sehr klares Ziel setzten und Ablenkungen möglichst vermeiden. Um den Flow zu erreichen, muss man konstant üben und sich sehr auf die Aufgabe konzentrieren.
Tsitsipas-Fans können hoffen, das der Grieche morgen im Finale gegen Djokovic in den Flow-Staus kommt und viel Erfolg beim Ausprobieren!