Unter Buhrufen: Djokovic verweigert Interview - und fordert Entschuldigung
Novak Djokovic hat mir seinem schnellen Abgang nach seinem Achtelfinalsieg für Aufregung gesorgt. Der Serbe verweigerte das On-court Interview mit Jim Courier.
von Johanna Brauer
zuletzt bearbeitet:
19.01.2025, 20:01 Uhr
Nachdem Djokovic den Tschechen Jiri Lehecka besiegte und das Viertelfinale der Australian Open erreicht hatte, blieb das übliche Siegerinterview auf dem Platz aus. Statt mit Interviewer Jim Courir zu reden, nahm der Rekordspieler selbst das Mikrofon in die Hand, bedankte sich knapp bei den Fans und verließ unter Buhrufen die Rod Laver Arena.
Warum Djokovic das übliche On-Court-Interview verweigerte, erklärte der 37-Jährige bei der anschließenden Pressekonferenz. Das Verhalten der anwesenden Zuschauer hatte - wie zunächst vermutet - nichts mit der Verärgerung Djokovics zu tun, sonder mit dem TV-Sender Channel 9, für den Courir arbeitet.
Djokovic bezog sich auf die Kommentare des Channel 9 Nachrichtensprechers Tony Jones, der gerade die Sportnachrichten live aus dem Melbourne Park vorlas, als hinter ihm einige Fans zu sehen und zu hören waren, die eine serbische Flagge schwenkten. „Willkommen zurück im Melbourne Park, wo Sie die Novak Djokovic-Fans sehen können, sie sind voll bei der Sache. Die Gesänge sind ganz außergewöhnlich", sagte Jones. Dann begann er zu singen: „Novak, er wird überschätzt. Novak ist ein Auslaufmodell. Novak, schmeiß ihn raus."
Djokovic fordert Entschuldigung und fürchtet keine Konsequenzen
"Seitdem hat er (Jones) sich nicht mehr öffentlich entschuldigt. Auch Channel 9 hat sich nicht entschuldigt. Da sie also offizielle Sender sind, habe ich mich entschieden, keine Interviews für Channel 9 zu geben”, erklärte der 24 fache Grand- Slam-Champion.
“Es war heute auf dem Platz eine seltsame Situation für mich”, sagte der Viertelfinalist. Djokovic hege großen Respekt für Courier und auch gegenüber den angereisten Fans täte ihm das Auslassen des Interviews leid. “Ich überlasse es Channel 9, dies so zu handhaben, wie sie es für richtig halten. Das ist alles”, erklärte der 37-Jährige abschließend.
Mit Turnierdirektor Craig Tiley habe Djokovic bereits gesprochen: „Wenn ihr mir eine Geldstrafe aufbrummen wollt, weil ich kein Interview auf dem Platz gebe, ist das okay, ich akzeptiere das, weil ich das Gefühl habe, dass das etwas ist, was getan werden musst.“
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