US Open 2023: Beste Werbung für fünf Sätze
Die Diskussion um den Best-of-5-Modus im Männereinzel ist zu den Grand Slams stets präsent. Nicht zuletzt in der vergangenen Nacht gab es mal wieder viele gute Argumente pro fünf Sätze. Auch Dominic Thiem und Alexander Zverev lieferten schon den Reiz der fünf Sätze.
von Daniel Hofmann
zuletzt bearbeitet:
02.09.2023, 15:56 Uhr
In dieser Woche gab es bisher 19 Fünf-Satz-Matches bei den US Open. Im letzten jahr waren es zum selben zeitpunkt 20 Partien, die über die volle Distanz gingen. In der letzten Nacht sorgten zwei Matches für besonderes Interesse. Zum einen der Erfolg von Dominic Stricker über Benjamin Bonzi, spät in der Nacht dann noch das Comeback von Novak Djokovic gegen Laslo Djere.
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Eben letzt genanntes Match lebte von dem Modus über fünf Sätze. Denn im sonst üblichen Spielmodus über zwei Gewinnsätze wäre die Partie nach dem zweiten Satz bereits entschieden. Djokovic wäre sensationell ausgeschieden. Und eine Möglichkeit für das Comeback hätte gar nicht existiert. Natürlich wäre auch ein glatter Zweisatzsieg von Djere eine große Meldung gewesen, doch ein fulminantes Comeback ist am Ende wohl stets die größere Geschichte.
Thiem und Zverev lieferten sich dramatisches Finale 2020
Es ist jedoch nicht nur die Chance darauf, dass Matches heroisch gedreht werden können. Ein Fünf-Satz-Match kann auch abwechselnde Verläufe haben und trotzdem fasznieren. Es geht den Fans dabei vor allem um die zusätzliche Herausforderung der Spielzeit, die mit fünf Sätzen verbunden sind. Der Kampf gegen den Gegner auf der anderen Seite und gegen sich selbst ist größer. Die Dramatik dadurch automatisch größer. So zum Beispiel beim Finale der US Open 2020 zwischen Dominic Thiem und Alexander Zverev, als am Ende des fünften Satzes beide Kontrahenten sichtlich gezeichnet immer wieder ihre Position an den Grundlinien einnahmen. Zverev verspielte letztlich eine Zweisatzführung. Thiem sicherte sich im Tiebreak des fünften Satzes den Titel. Ein Comeback zum Triumph.
Natürlich sind durch das geänderte Sehverhalten der Zuschauer, die geringeren Planbarkeiten für übertragende TV-Stationen und die immer weiter steigenden Belastungen für die Spieler Diskussionen nachvollziehbar. Ein Verlust der Matches über fünf Sätze würde aber auch ein Verlust der Besonderheit Grand Slam bedeuten.