US Open 2024: Dominic Thiem - „Ben Shelton ist eine coole Auslosung“
Am heutigen Freitag hat Dominic Thiem zum letzten Mal einen Media Day bei einem Grand-Slam-Turnier absolviert. Und sich entspannt und in bester Laune gezeigt.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
23.08.2024, 19:32 Uhr
Einmal noch den Marathon durch den Media Day bei einem Major - Dominic Thiem hat am Freitag vor Beginn seiner letzten US Open noch einmal all seinen Charme aufgeboten und ist wirklich allen Wünschen der Medien nachgekommen. Sie es jenen der internationale Outlets wie „The Athletic“ (diese Seite hat vor ein paar Monaten die komplette Sportberichterstattung für die New York Times übernommen), sei es jenen der deutschsprachigen TV-Sender bzw. Streamingdienste, die sich in diesem Jahr um den Klassiker in Flushing Meadows kümmern.
Dominic Thiem ist mit seinem Entschluss, beim Stadthallenturnier in Wien seine Karriere zu beenden, komplett im Reinen. Das hat er so ja auch schon in Kitzbühel vor den Generali Open formuliert. Rücktritt vom Rücktritt quasi ausgeschlossen. In New York wird Thiem von Bruder und Manager Moritz und Vater Wolfgang Thiem begleitet, insgesamt ist der Betreuerstab vier Personen groß.
Das Gespräch mit tennisnet schließt den Gesprächsreigen ab, am Nachmittag wurde dann mit Daniel Altmaier trainiert.
Tennisnet: Herr Thiem. Tage wie dieser - werden die Ihnen am wenigsten fehlen?
Dominic Thiem: Nein, nein. Das macht eh Spaß. Es waren nette Fragen, nette Interviews. Also werde ich das schon auch ein bisschen vermissen.
Tennisnet: Die Anzahl der Anfragen kann man ja auch durchaus als Kompliment verstehen.
Thiem: Das bedeutet zunächst einmal, dass die Karriere gut verlaufen ist. Von daher war es cool, zurückzublicken, noch einmal die Erinnerungen hochkommen zu lassen, vor allem natürlich an 2020.
Tennisnet: In Roland-Garros haben sie ja gemeint, dass sie dort Ihre größten Erfolge gefeiert haben. Darf man aber auch sagen, dass Sie hier in New York ein paar Ihrer legendärsten Matches abgeliefert haben? Del Potro, Nadal, das Finale gegen Sascha Zverev …
Thiem: Das stimmt. Die drei genannten Partien waren absolut legendär. Vom Spielerischen her werde ich die Matches gegen Rafa und del Potro immer in Erinnerung behalten. Die Partie gegen Delpo war damals absolut herzzerreißend. Ich habe ihn gestern gesehen. Da war der ganze Schmerz aber vergessen, weil die Erinnerung an unser Match einfach cool ist. Der Sieg 2020 war aber der schönste Moment in meiner Tenniskarriere.
Tennisnet: Wie gut vorbereitet kommen Sie nach New York?
Thiem: Ich habe viel trainiert. Und werde jetzt hier am Freitag, Samstag und Sonntag viele Punkte spielen mit einigen Leuten aus dem Hauptfeld. Heut mit Dani Altmaier, dann auch mit Giovani Mpetshi Perricard und Otto Virtanen. So kann ich mich an das Level wieder gut gewöhnen.
Tennisnet: Mit Ben Shelton haben Sie ja noch eine Rechnung offen …
Thiem: Shelton ist schon eine coole Auslosung. Sportlich müssen wir nicht darüber reden, dass das richtig schwierig ist. Aber auch der Attraktivitätsfaktor ist Wahnsinn. Er ist wahrscheinlich eine der größten Figuren bei diesem Turnier. Es wird sicher Ashe oder Armstrong werden. Ich bin froh, dass es so eine Auslosung geworden ist. Und nicht ein richtig guter Spieler, gegen den es dann auf Court 11 oder 12 gegangen wäre.
Das Wohlwollen der Fans sollte Dominic Thiem auch gegen einen Lokalmatador sicher sein. Nach all den Klassikern, die er im National Tennis Center geliefert hat. Und wer weiß: Vielleicht kann ein frei aufspielender Thiem den favorisierten Amerikaner ja auch ärgern. Schließlich steht Ben Shelton ordentlich unter Druck: er hat ein Halbfinale aus dem Vorjahr zu verteidigen.
Hier das Einzel-Tableau in New York