Warum der Best-of-five-Modus niemals abgeschafft werden darf
Alexander Zverev und Jannik Sinner haben einmal mehr gezeigt, warum der Best-of-five-Modus niemals verschwinden darf. Ein Kommentar.
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet:
05.09.2023, 13:08 Uhr
Für viele europäische Tennisfans war die Nacht von Montag auf Dienstag wohl wieder einmal viel zu kurz. Doch wer seine Augen einmal auf die Partie von Alexander Zverev und Jannik Sinner gerichtet hatte, konnte diese schlichtweg nicht mehr abwenden. Zu spektakulär war das, was die beiden Protagonisten in New York auf die größte aller Tennisbühnen zauberten.
Vier Stunden und 41 Minuten lang kämpften Zverev und Sinner wie versessen um den Sieg, letztlich hatte der deutsche Olympiasieger das bessere Ende für sich. Neben Zverev war es am Ende dieser langen Tennisnacht aber auch der Tennissport selbst, der sich als Sieger fühlen durfte.
Alleine die Reaktionen in den sozialen Medien zeigten, wie viel Begeisterung Zverev und Sinner entfachten. Und in einem waren sich (fast) alle Beobachter einig: Zurückzuführen war das in erster Linie auf den Best-of-five-Modus. Denn wer hätte sich in einigen Monaten noch an einen 6:4, 3:6 und 6:2-Erfolg Zverevs erinnert?
Epische Fünfsatzpartien - mit dem Wimbledon-Finale 2008 oder dem Australian-Open-Endspiel 2012 seien an dieser Stelle nur zwei Beispiele genannt - gehen hingegen in die Annalen des Sports ein. Zwar nicht immer wegen ihrer spielerischen Qualität, aber vor allem aufgrund der sportlichen Dramatik, die heutzutage wohl nirgendwo greifbarer ist als bei Fünfsatzschlachten im Tennissport.
Ja, auch der Tennissport muss dringend neue Fans gewinnen. Doch wer glaubt, dass dies durch eine Abschaffung des Best-of-five-Modus geschieht, könnte falscher gar nicht liegen. Schließlich sind es Matches der Kategorie Zverev gegen Sinner, die Zuschauer auch langfristig an den Sport binden werden. Auch, wenn der nächste Arbeitstag dadurch vielleicht etwas beschwerlicher wird.
Hier das Einzel-Tableau in Flushing Meadows