Was man sportlich so mitnimmt aus Miami
Letzter Tag Turnier-Action in Miami. Einige Dinge lassen sich aber jetzt schon final festhalten.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
30.03.2024, 14:22 Uhr
- Wer einen südamerikanischen Hintergrund hat, ist klar im Vorteil. Von Seiten der Fans. So waren spät im Turnier auch noch einige argentinische Nationaltrikots zu sehen. Obwohl längst keine Vertreter der Albi Celeste mitspielen durften. Nicolas Jarry hat stets Heimvorteil genossen, was Daniil Medvedev aber dann doch pari war. Vielleicht auch, weil er gegen Jarry im großen Stadion ran durfte. Auf dem Grandstand hat Jarry davor Casper Ruud noch den Schneid abgekauft.
- Apropos: Es läuft ganz gut für Casper. Und Physio Alex Stober, der zu Beginn des Jahres mit dem Norweger arbeitet, ist ziemlich zuversichtlich, dass Ruud eine formidable Sandplatzsaison bevorsteht. Pickepackevoll wird diese allemal: Estoril, Monte-Carlo, Barcelona, Madrid, Rom und Genf stehen da auf dem Menü. Bevor es dann in Roland-Garros ein Finale zu verteidigen gilt. Oder zu verbessern.
- Grigor Dimitrov hat zunächst einmal alle Neune vollgemacht. Das heißt, Grischa hat nun bei allen neun 1000ern mindestens das Viertelfinale erreicht. Mit dem Sieg gegen Carlos Alcaraz sind es nun acht von neun Vorschlussrunden. Der blinde Fleck erstaunt etwas: Es ist das kanadische Masters (auf Hartplatz!), bei dem Dimitrov spätestens in der Runde der letzte acht die Segel streichen musste. Gewinnen konnte der Filigran bislang nur eines: Cincinnati im Jahr 2017. Nach dem großen Coup gegen Alexander Zverev könnte heute Nummer zwei folgen.
- Der letzte Ritt von Danielle Collins in Miami war bemerkenswert. Was nicht heißt, dass die US-Amerikanerin ihre Rücktrittsgedanken einer kritischen Prüfung unterziehen würde. Der Abschied vom Tenniszirkus habe ausschließlich gesundheitliche Gründe, wurde Collins nicht müde zu betonen. Und fragte sich, ob den die männlichen Kollegen ebenso oft wie sie selbst ihre Entscheidung begründen müssten.
- Ein bisschen untergegangen ist eine neuerliche sehr starke Vorstellung von Kevin Krawietz und Tim Pütz. Das deutsche Davis-Cup-Doppel hat sich erst im Halbfinale dem Nummer-Zwei-Pärchen Ivan Dodig und Austin Krajicek geschlagen geben müssen. Das macht sich auch im Race to Turin sehr gut. Dort liegen „KraPütz“ auf einem soliden sechsten Rang.
- Apropos Turin: Da können einige Männer nach dem Sunshine Double wohl schon mit der Hotelbuchung starten. Allen voran Jannik Sinner und Daniil Medvedev, aber auch Carlos Alcaraz und Alexander Zverev. Der Rest bleibt spannend. Zumal Stefanos Tsitsipas, Holger Rune und auch Andrey Rublev nach ihrer Form suchen. Und man nicht weiß, wie Novak Djokovic den Rest der Saison anlegen möchte.
- Ach, ja: Dass in den Wechselpausen ab und zu DJ Ötzi mit „Hey, Baby“ am Start ist, verleiht der ganzen Veranstaltung dann doch noch zusätzlichen Charme.
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