WTA Budapest: Unschöne Szene - Shuai Zhang gibt nach Panikattacke auf

Nach einem strittigen Ball und einer langen Diskussion mit der Stuhlschiedsrichterin muss die Chinesin Shuai Zhang aufgrund einer Panikattacke ihr Erstrunden-Match beim Hungarian Grand Prix in Budapest aufgeben. Die Offiziellen, ihre Gegnerin Amarissa Toth sowie das Publikum machten dabei allesamt keine gute Figur.

von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet: 19.07.2023, 12:37 Uhr

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Shuai Zhang steckt aktuell in einer schweren mentalen Krise

Es ist aktuell keine leichte Zeit für die chinesische Topspielerin Shuai Zhang: Bei den French Open brach die 34-Jährige in Tränen aus und machte danach in derselben Pressekonferenz psychische Probleme öffentlich. Nach Streitigkeiten mit dem chinesischen Tennisverband durfte Zhang nicht bei den Olympischen Spielen in Tokio teilnehmen und konnte auch seit drei Jahren nicht mehr in ihre Heimat zurückkehren. Verständlicherweise ein schwer auszuhaltende Situation.

Sichtlich abgekämpft bestritt die Weltranglisten-45. am Dienstag dann auch ihre Erstrundenpartie beim WTA-Tour-250-Sandplatz-Turnier in Budapest gegen die mit einer Wildcard gestarteten Lokalmatadorin Amarissa Toth.

Kritik auf Twitter nicht nur an der jungen Ungarin

Beim Stand von 5:5 spielte die in Ungarn an zwei gesetzte Zhang einen Vorhandball cross an die Seitenlinie. Während Linien- und Stuhlschiedsrichterinnen den Ball Aus gaben, sah die Asiatin die Sache konträr. Ein später auf Twitter veröffentlichtes Foto des Abdrucks dürfte der Einschätzung Zhangs recht geben. In jedem Fall entbrannte eine knapp sechsminütige Diskussion zwischen der Favoritin und der Unparteiischen, die mit einer Zeitstrafe für Zhang endete. 

Kurz darauf schritt die ungarische Gegnerin zum strittigen Abdruck, um ihn mit dem rechten Fuß zu verwischen. Zhangs Frage, warum sie den Abdruck entferne, wenn der Ball doch Aus gewesen sei, beantwortete die 20-Jährige mit einem lapidaren: "Weil Du Probleme machst."

Nachdem das Spiel in Folge an Toth ging, gab Zhang das Match während der Wechselpause aufgrund einer Panikattacke auf. Die junge Ungarin ließ sich vom Publikum feiern, das kurz zuvor die Chinesin noch ordentlich ausgebuht hatte. Weder ein schöner Zug der Zuseher noch von Toth, die im Anschluss auf Twitter wegen ihres Benehmens zurecht harsch kritisiert wurde. Und auch die Offiziellen der WTA machten bei dem traurigen Schauspiel keine gute Figur. Nicht genügend, setzen.

Hier das Einzel-Tableau aus Budapest.

von Stefan Bergmann

Mittwoch
19.07.2023, 11:50 Uhr
zuletzt bearbeitet: 19.07.2023, 12:37 Uhr