Konstanz steht nicht an erster Stelle

Lediglich 40 Punkte fehlen Garbine Muguruza nach Abschluss der Saison 2017 dorthin, wo sich die Spanierin am liebsten sieht: beste Tennisspielerin der Welt.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 23.11.2017, 19:23 Uhr

Garbine Muguruza, längst auch Freundin des Rasens

Auf der WTA-Tour herrscht bekanntermaßen für die Topspieler schon für ein paar Wochen Ferienzeit, die Flut an Bildern mit Urlaubsgrüßen lässt mindestens folgenden Schluss zu: Unter den Tennisgöttinnen anno 2017 befindet sich keine einzige, die freiwillig dem Wintersport frönt. Sonne, Sand und Meer - diese Kombination bevorzugt auch Garbine Muguruza, die Liebe zum Rasen kommt alljährlich im frühen Sommer noch dazu.

Nun aber geht es schön langsam in die Vorbereitung auf die kommende Kampagne, ganz ruhig versteht sich. Die regierende Wimbledon-Siegerin ist dennoch eine gefragte Frau, ihre Ansichten haben nicht nur in Spanien Gewicht.

Und so hat Garbine Muguruza vor ein paar Tagen im spanischen TV ihre Sicht der Dinge dargelegt - und was die Situation an der Weltspitze anbelangt, sieht diese Sicht folgendermaßen aus. "Früher haben die Williams-Schwestern dominiert," so Muguruza. Aber gerade jetzt gäbe sechs Spielerinnen, die in etwa gleich stark sind und um die Weltspitze kämpfen.

Detailarbeit

Muguruza selbst hat 2017 für ein paar Wochen den Thron erklommen - vor knapp zwei Jahren aber mit ihrem Finalerfolg gegen Serena Williams in Roland Garros erstmals Ansprüche auf das Hochamt angemeldet. Damals wie heute allerdings wusste und weiß Garbine Muguruza sich selbst, ihren Coach Sam Sumyk und ihre Fans zu überraschen. Im positiven wie negativen Sinn. Nur ganz selten ist es möglich, die Leistungsstärke der in Venezuela geborenen Spanierin einzuschätzen.

"Beständigkeit ist sicherlich wichtig," so Muguruza weiter. "Aber für meine Persönlichkeit und meinen Stil, kommt an erster Stelle nicht die Konstanz, sondern aggressiv zu spielen und Risiken einzugehen." Was allerdings nicht heißt, dass Garbine Muguruza nicht auch akribisch an ihrem Spiel arbeiten würde. "Wenn man auf einem sehr hohen Level spielt, dann geht es nur noch um die Details: sich schneller zu bewegen, den Volley zu verbessern, den Aufschlag zu verbessern." Dies sei der Schlag, den Serena und Venus Williams nach wie vor am besten beherrschten. Aber das spornt die zweifache Major-Siegerin nur an: "Ich trainiere jeden Tag nur mit dem Gedanken, wieder die Nummer eins zu werden."

von Jens Huiber

Donnerstag
23.11.2017, 19:23 Uhr