Unterstützung von der Nummer 1

Der Erfolg des Laver Cups am vergangenen Wochenende in Prag hat auch im Damenzirkus für Aufsehen gesorgt. Garbine Muguruza jedenfalls würde bei einem weiblichen Pendant an den Start gehen.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 29.09.2017, 11:25 Uhr

Die regierende Wimbledon-Siegerin ziert jeden Wettbewerb

Sportlich hat sich das WTA-Premier-5-Turnier in Wuhan für Garbine Muguruza nach der Niederlage gegen Jelena Ostapenko im Viertelfinale erledigt, ihrer Verantwortung als Nummer eins der Branche kommt die Spanierin dennoch gerne nach - und sei es nur in verbaler Hinsicht. Angesprochen auf die Idee, ein weibliches Pendant zum Laver Cup einzurichten, zeigte sich Muguruza extrem angetan.

"Ich liebe es einfach, wenn die Leute kommen, um Tennis zu sehen, und die Stadien voll sind", so die Weltranglisten-Erste. Eine Erfahrung, die sie etwa in Wuhan nicht machen konnte. Der 15.000 Fans fassende Center Court war nur spärlich besucht, ein ähnliches Phänomen gab es schon in der Woche davor in Guangzhou zu beklagen. Dennoch: "Es wäre fantastisch, wenn wir so etwas auch für die Damen hinbekämen", erklärte Muguruza.

Ausgeglichener als bei den Herren

Probleme könnte es auf der Terminseite geben. Agnieszka Radwanska, eine Dame, die schon seit vielen Jahren auf der Tour spielt, eben erst ihr 500. Einzel-Match gewonnen hat, beklagte am Mittwoch den großen Stress, unter dem die Spielerinnen litten. Die Asien-Tour der Damen beginnt schon vor jener der Herren, die erst in dieser Woche in Chengdu und Shenzhen aufschlagen - einen Austragungsort außerhalb Asiens zu finden, sollte das Event parallel zum Laver Cup stattfinden, könnte eher schwierig werden.

Zu fragen ist indes auch, ob die Popularität der Topspielerinnen an jene der Herren heranreicht - Zugpferde wie Roger Federer und Rafael Nadal, die sich, wiewohl bestens entlohnt, in den Dienst der guten Sache stellen, sind nicht leicht zu finden. Vor allem, nachdem sich Serena Williams neuerdings auch abseits des Platzes gut beschäftigt sieht.

Immerhin: Aus sportlicher Sicht hätte eine Veranstaltung nach demselben Muster durchaus seinen Reiz - herrscht doch bei den Damen eine deutlich stärker ausgeprägte Ausgeglichenheit zwischen Europa und dem Rest der Welt. Wenn sich Serena von ihren Mutterpflichten temporär entbinden kann.

von Jens Huiber

Freitag
29.09.2017, 11:25 Uhr