WTA Lyon: Zhang Shuai vereitelt Yastremska-Sieg
Fast jeder hätte Dayana Yastremska wohl den Turniersieg beim WTA-Event in Lyon in dieser Woche von Herzen gegönnt - am Ende aber war Zhang Shuai (WTA-Nr 64) zu stark.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
06.03.2022, 17:28 Uhr
Zhang siegte nach 1 Stunde und 46 Minuten mit 3:6, 6:3 und 6:4 gegen Yastremska, die sich bis zum Ende nach Kräften wehrte, aber sich schließlich mit dem zweiten Platz zufrieden geben muss.
Siegerin Zhang feierte damit ihren dritten Einzel-Titel auf der Tour, 2013 und 2017 hatte sie jeweils in Guangzhou gewonnen.
Yastremska mit beeindruckendem Lauf
Yastremskas Lauf in Lyon war dennoch beeindruckend, speziell aufgrund der Umstände: Sie war in der vergangenen Woche aus ihrer Heimat Odessa in der Ukraine geflohen, als der russische Angriff stattgefunden hatte; über Rumänien und Ungarn war sie schließlich mit ihrer Schwester nach Lyon gekommen. Ihre Eltern waren in der Ukraine geblieben.
Die 21-Jährige spielte sich hernach bis ins Endspiel, im ersten Match gegen Ana Bogdan hatte sie dabei zwei Matchbälle abwehren müssen. Der Turniersieg blieb ihr nun verwehrt.
Yastremska: "Nicht nur für mich, sondern für mein Land gekämpft"
"Ich habe die gesamte Woche auf dem Platz gekämpft, nicht nur für mich, sondern für mein Land", erklärte Yastremska bei der Siegerehrung unter Tränen. Sie habe sich toll unterstützt gefühlt, "die Zuschauer, die Leute hier waren großartig", sagte sie. Und bedankte sich nochmals für die Wildcard, die es ihr erlaubt hatte, im Hauptfeld mitzuspielen.
Das Preisgeld wolle an die Ukraine spenden. "Wenn mir ukrainische Menschen zuschauen, will ich euch sagen: Ihr seid so stark, ihr habt einen großartigen Geist."
Yastremska wird dank des Finals einen großen Sprung zurück in Richtung Top 100 machen: Sie war 2021 ein halbes Jahr lang aufgrund einer Dopingsperre von der Tour ausgeschlossen gewesen und steht aktuell nur noch auf Platz 140.
Ihr bestes Ranking war Platz 21.