Zverev vor zweiter Woche in Melbourne: "Geht jetzt erst richtig los"
Alexander Zverev kommt bei den Australian Open pünktlich zur heißen Phase in Fahrt. Im Achtelfinale gegen Cameron Norrie ist er Favorit.
von Daniel Müksch
zuletzt bearbeitet:
21.01.2024, 12:29 Uhr
Alexander Zverev schlief nach seinem Befreiungsschlag gemütlich aus und schlug am späten Nachmittag ein paar lockere Bälle auf dem Trainingsplatz. Der Olympiasieger wirkte nach seinem souveränen Achtelfinaleinzug bei den Australian Open wie befreit, die heiße Turnierphase in Melbourne geht Zverev auf seiner Titel-Mission mit frischem Selbstvertrauen an.
"Die besten Spieler fangen in der zweiten Woche an, ihr bestes Tennis zu zeigen. Ab jetzt geht das Turnier so richtig los", sagte der Hamburger nach dem 6:2, 7:6 (7:4), 6:2 in der dritten Runde gegen den US-Amerikaner Alex Michelsen, bei dem er seine mit Abstand beste Turnierleistung gezeigt hatte und für die kommende Aufgabe Kräfte sparen konnte.
Nun gegen den Briten Cameron Norrie
In sein Achtelfinale am Montag (nicht vor 6.00 Uhr MEZ/Eurosport) gegen Cameron Norrie geht er nun mit breiter Brust, gegen den Briten hat er in vier Spielen eine makellose Bilanz von 8:0 Sätzen. Beide kennen sich gut, trainierten im Dezember noch zusammen in Monaco - doch auch deshalb ist Zverev vor dem 22. der Weltrangliste gewarnt.
"Er hat in der Off-Season an seinem Spiel gearbeitet, und man kann es jetzt auf dem Platz sehen. Die Arbeit zahlt sich für ihn aus", sagte Zverev vor dem Duell in der Margaret Court Arena über Norrie, der "in Topform" sei und in der dritten Runde den dreimaligen Grand-Slam-Finalisten Casper Ruud aus Norwegen ausgeschaltet hatte.
Dennoch ist Zverev gegen den Linkshänder, der in Melbourne erstmals im Achtelfinale steht, klarer Favorit. Vor allem, wenn er an seine Leistung aus der dritten Runde anknüpfen kann. Zverev spielte in der Night-Session am Samstag viel aggressiver und lauffreudiger, der Auftritt erinnerte an seine starken Leistungen zum Jahresstart beim United Cup.
Becker zufrieden mit der Entwicklung von Zverev
"Mir gefällt gut, dass er sich nicht zu sehr freut. Es ist fast normal für ihn, in die zweite Woche bei einem Grand Slam zu kommen", sagte Boris Becker als TV-Experte bei Eurosport: "Das war sein bestes Match des Turniers. Und gegen Norrie hat er alle Chancen der Welt."
Sollte es für Zverev noch eine Runde weiter gehen, wartet im Viertelfinale in Carlos Alcaraz wohl ein ganz dicker Brocken. Dem spanischen Weltranglistenzweiten war er bereits im Viertelfinale der US Open im Herbst unterlegen - bei den ATP Finals im November behielt die deutsche Nummer eins aber die Oberhand.
Hier das Einzel-Tableau in Melbourne
Erstmal steht für Zverev aber das Kräftemessen mit Norrie an, das er mit neuem Selbstverständnis angeht: "Ich glaube, ich bin jetzt drin im Turnier."