ATP-Masters Paris-Bercy: Richard Gasquet und das halbe Deja-Vu
Nachdem Alex de Minaur gegen Andy Murray beim ATP-Masters-1000-Turnier in Paris-Bercy ein episches Comeback gefeiert hat, wäre Richard Gasquet dasselbe gegen Tommy Paul beinahe auch gelungen.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
31.10.2023, 10:24 Uhr
Yogi Berra, der legendäre Catcher der New York Yankees und eigentlich noch legendärere wandelnde Zitatenschatz, hat vor vielen Jahren ja mal festgehalten: „It was deja-vu all over again.“ Einfach nur um zu unterstreichen, dass sich Ereignisse manchmal wiederholen. Den Fans in Paris-Bercy muss es am Montag ganz ähnlich vorgekommen sein, zumindest jenen, die sowohl am Nachmittag wie auch in der Night Session auf den Rängen in der Accor Arena gesessen sind.
Was war passiert?
In der Day Session sah es so aus, als ob Andy Murray endlich seine sehr unschöne Bilanz gegen Alex de Minaur aufpolieren könnte. 5:2 mit Doppelbreak lag die schottische Legende im dritten Satz gegen de Minaur in Führung. Nur um dann die letzten fünf Spiele und das Match zu verlieren. Insgesamt steht es damit 6:0 für den Australier gegen Murray.
Gasquet vergibt drei Matchbälle
Ein paar Stunden später dann die exakt selbe Ausgangslage: Da führte Tommy Paul gegen Richard Gasquet im dritten Satz wie Murray gegen de Minaur mit 5:2, konnte aber zweimal nicht ausservieren. Sollte sich da etwa das nächste große Comeback anbahnen? Nun, Gasquet, der filigrane Veteran, wurde vom Publikum zu einer fantastischen Leitung gepeitscht, gewann zwar nicht wie de Minaur mit 7:5, erarbeitete sich im Tiebreak aber eine 6:3-Führung.
Was sollte da noch schiefgehen?
Nun: alles. Denn Paul, der sich eigentlich schon aufgegeben hatte, gewann die letzten fünf Punkte des Matches und zog in Runde zwei ein, wo morgen Botic van de Zandschulp wartet. Richard Gasquet aber zog geschlagen von dannen, vielleicht zum letzten Mal bei einem 1000er in Paris-Bercy. Und mit der Erkenntnis, dass sich Geschichte vielleicht doch nicht wiederholt. Zumindest nicht innerhalb weniger Stunden.
Hier das Einzel-Tableau in Paris-Bercy