ATP Masters Paris: Novak Djokovic - Das Monster, das keines sein will
Novak Djokovic agierte in den vergangenen Wochen einmal mehr in beeindruckender Form. Als "Tennis-Monster" sieht er sich deswegen aber noch lange nicht.
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet:
01.11.2022, 07:57 Uhr
Die letzte Niederlage von Novak Djokovic im regulären Tour-Betrieb ist schon ein Weilchen her. Am 1. Juni dieses Jahres war es, als der Serbe im Viertelfinale der French Open seinem Dauerkonkurrenten Rafael Nadal einige Minuten nach Mitternacht zum Sieg gratulieren musste. Danach ließ der 35-Jährige Siege in Wimbledon, Tel Aviv und Astana folgen. An der nordamerikanischen Hartplatztournee konnte Djokovic aus bekannten Gründen ja nicht teilnehmen.
Einmal mehr befindet sich der 21-fache Grand-Slam-Champion also in beeindruckender Form. Als "Tennis-Monster", wie ihn ein Reporter vor Beginn des ATP-Masters-1000-Turniers in Paris-Bercy bezeichnen wollte, sieht er sich deswegen aber nicht. "Ich kenne die Bedeutung dieses Wortes in Ihrer Sprache ja nicht, aber in meiner ist es nicht wirklich die beste. Ich ziehe es vor, nicht das Monster des Tennis zu sein", erklärte Djokovic schmunzelnd.
Djokovic hat noch nicht genug
"Die Statistik gegen die meisten Topspieler ist positiv und das ist toll", zeigte sich Djokovic mit seiner bis dato so erfolgreichen Laufbahn aber mehr als zufrieden. "Ich habe mich in meiner Karriere gut geschlagen. Das wollte ich immer erreichen." Genug hat der langjährige Weltranglistenerste aber noch nicht.
Nicht zuletzt durch den Aufschwung der jungen Generation verspürt Djokovic nach wie vor großen Erfolgshunger. "Es ist gut, dass es ein paar neue Gesichter gibt, aber ich werde nicht aufgeben. Ich werde dafür sorgen, dass ich ihnen so lange wie möglich in den Hintern trete", sagte der Serbe in einem Gespräch mit Eurosport.
Alcaraz und Auger-Aliassime zeigen auf
Insbesondere Carlos Alcaraz stellte in dieser Saison sein großes Potential unter Beweis, der US-Open-Triumph hievte den 19-jährigen sogar an die Weltranglistenspitze. Mit Felix Auger-Aliassime, der Djokovic beim Laver Cup dessen letzte Niederlage zufügte, befindet sich seit Wochen zudem ein weiterer Youngster im Aufwind. In Paris könnte der Weltranglistensiebente aus Belgrad erst im Endspiel auf einen der beiden treffen.
Und die Chancen stehen gut, dass zumindest Titelverteidiger Djokovic den Sprung ins Finale schafft. Mit sechs Triumphen ist er beim Hallenevent in der französischen Hauptstadt Rekordsieger. "Ich fühle mich bei diesem Turnier großartig", meinte der 35-Jährige. Zum Auftakt trifft Djokovic am Dienstag auf Maxime Cressy.
Das Einzel-Tableau in Paris-Bercy