ATP Paris-Bercy: Gilles Simon schlägt Andy Murray - Karriereende vertagt
Das Karriereende von Gilles Simon ist vertagt. Der Franzose überraschte beim ATP-Masters-1000-Event von Paris-Bercy Andy Murray und steht in Runde zwei.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet:
31.10.2022, 22:56 Uhr
Mit 37 Jahren ist Schluss, das sagte sich Gilles Simon bereits vor einigen Monaten. Jetzt ist der Moment tatsächlich gekommen und der Veteran verabschiedet sich endgültig von der großen Tennisbühne - und das vor Heimpublikum. Kleines Schmankerl zum Auftakt bei Simons Lebewohl-Tour: Mit Andy Murray ging es gegen einen alten Bekannten. Das Match-up Murray vs. Simon ist mit dem heutigen Duell übrigens das häufigste Duell auf ATP-Masters-1000-Niveau ohne Beteiligung der Big Three. Eine Ansage.
Gilles Simon hat in seiner langjährigen Laufbahn 14 Titel auf der ATP-Tour gewinnen können, den größten davon beim ATP-500-Event von Hamburg. 2008 wäre der Franzose dann gar auf ATP-Masters-1000-Niveau vorstellig geworden, ausgerechnet Andy Murray verhinderte damals den Final-Coup. In der Weltrangliste schaffte es Simon immerhin auf Platz sechs im Klassement, sein Karrierehoch erreichte der 37-Jährige im Jahr 2009.
In seinem vermeintlich letzten Match zeigte der Franzose, dem mit Amelie Mauresmo, Richard Gasquet, Gael Monfils, Jo-Wilfried Tsonga und und und, viele langjährige Wegbegleiter von der Tribüne aus auf den Schläger blickten, gegen Murray von Beginn an eine kämpferische Leistung - gewann in Durchgang eins etwa eine kräftezehrende 25-Schläge-Rallye. In vielen engen Games hatte zunächst aber zunächst der Schotte das bessere Ende für sich, schnell zog der ehemalige Weltranglistenerste auf 4:1 davon. Zwar schaffte Simon im Finish das Rebreak, weil Murray aber postwendend erneut das Break gelang, ging Durchgang eins mit 6:4 an den Favoriten.
Simon schlägt zurück
So schnell wollte sich der Veteran aber nicht geschlagen geben. Zwar konnte Murray in Satz zwei ein frühes Break egalisieren und servierte in der Folge sogar aufs Match - Simon aber steckte nicht auf, ließ alles am Platz und holte sich sensationell den zweiten Durchgang mit 7:5. Nun hatte der Franzose endgültig Oberwasser erlangt, legte in Durchgang drei ein frühes Break hinterher und spielte sicher vorneweg. Nach Vereiteln zweier Breakchancen Murrays agierte Simon dann gelöst - und machte mit einem weiteren Break den 4:6, 7:5 und 6:3-Erfolg perfekt.
Somit ist das Karriereende des 37-Jährigen tatsächlich vertagt. Der Lokalmatador trifft nun, in der Runde der letzten 32, auf den Top-10-Mann Taylor Fritz aus den USA. Und geht in dieses Duell freilich mit breiter Brust, zumal neben der starken Leistung auch das Pariser Publikum eine äußerst lautstarke Leistung zeigte.
Hier das Tableau in Paris-Bercy!