ATP Peking: Kann Sinner die Negativserie gegen Medvedev beenden?
Daniil Medvedev hat alle sechs bisherigen Partien gegen Jannik Sinner gewonnen. Kann der Südtiroler diese Serie heute im Endspiel des ATP-Tour-500-Turniers in Peking beenden?
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
03.10.2023, 23:40 Uhr
Wer die beiden Halbfinal-Partien am Dienstag in Peking genau beobachtet hat, der wird vielleicht nichts Neues erfahren, sehr wohl aber Bestätigung dafür gefunden haben, dass sich die Taktik im Match zwischen Daniil Medvedev und Alexander Zverev eindeutig von jener in der Partie zwischen Carlos Alcaraz und Jannik Sinner unterschieden hat. Medvedev und Zverev, mittlerweile im besten Tennisalter, fühlen sich hinter der Grundlinie sehr wohl. Alcaraz und Sinner, nicht mehr ganz so jung, aber immer noch wild, pflegen zwei Meter weiter vorne auf die Bälle zu gehen.
Das ist nun mal einfach eine Beobachtung ohne Wertung. Gefühlt haben die Jungen deutlich schneller gespielt als die Älteren, aber dessentwegen ja nicht zwingend besser. Es ist, wie so oft, eine Frage der Matchups.
Und da wird Daniil Medvedev ganz froh gewesen sein, dass er am heutigen Mittwoch (ab 13:30 Uhr live bei Sky und in unserem Matchtracker) gegen Jannik Sinner ran muss. Und nicht gegen Carlos Alcaraz. Zwar hat Meddy gegen den Spanier zuletzt bei den US Open im Halbfinale gewonnen, davor aber in Indian Wells und Wimbledon ziemlich böse verloren. Die Bilanz gegen Sinner dagegen? Makellos! Sechs Matches, sechs Siege.
Sinners Ansatz greift gegen Medvedev nicht
Gegen diese Serie muss der Südtiroler also anspielen. Die Frage ist nur: wie genau? Denn das Mittel, das gegen Alcaraz so gut funktioniert (Sinner führt im Head-to-Head nun mit 4:3), greift bei Medvedev nicht. Die Hochgeschwindigkeitsbälle, die Alcaraz oft die Zeit nehmen, selbst die Initiative zu ergreifen, ziehen bei Daniil Medvedev aufgrund dessen defensiver Court-Position einfach nicht so gut. Was dazu führt, dass es in den bisherigen Matches meist Sinner war, der den Ballwechsel mit einem Fehler beendet hat.
Es spricht allerdings auch noch eine weitere Statistik für Medvedev: Denn in Peking hat er bislang noch nicht als Champion angeschrieben. Ein Sieg in der chinesischen Hauptstadt würde also genau ins Beuteschema von Daniil Medvedev passen, der seine bisherigen 20 Titel an ebenso vielen verschiedenen Stationen geholt hat.
Und eines sollte Jannik Sinner nicht passieren: nämlich der Verlust des ersten Satzes. Denn als Frontrunner ist Daniil Medvedev beinahe unbesiegbar in dieser Saison. In 52 Matches hat er den ersten Satz gewonnen - un nur eines davon verloren: Auf Rasen in ´s-Hertogenbosch gegen Adrian Mannarino.
Hier das Einzel-Tableau in Peking