Kleine Wunschliste an das Tennis-Christkind

Sollte es das Christkind noch auf die Reihe bekommen: Es läuft gut im internationalen Tennis. Aber kleine Verbesserungen gehen immer.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 24.12.2017, 14:42 Uhr

Mehr Tierwelt auf den Tenniscourts - das wär doch was

Zum einen wäre da die dringende Bitte, dass die Besten der Branche ein verletzungsfreies Jahr erleben dürfen. Oft ist höhere Gewalt im Spiel, manchmal ein glatter Badezimmer-Boden, aber so groß die Freude über die Renaissance von Roger Federer und Rafael Nadal anno 2017 auch ausgefallen ist: Ein ganzes Jahr ohne eine Partie Federer-Djokovic oder Nadal-Murray - das wird den Tennisfans noch früh genug ins Haus stehen.

Wünschenswert aus Sicht aller Beteiligten (Spieler, Verbände, Fans) wäre auch, dass sich die Weltspitze mit sich selbst darauf einigt, ob sie noch einen Wettbewerb wie den Davis Cup austragen will. Und sollte die Antwort darauf positiv ausfallen - objektiv betrachtet spricht wenig dagegen - dann wäre eine freiwillige Verpflichtung aller Stars, auch tatsächlich teilzunehmen, ein wahrer Segen.

Ein eher kleiner Wunsch, auch als Erziehungsmaßnahme gedacht: Wie wäre es denn, wenn die Ballkinder von der traurigen Pflicht erlöst werden, den Spielern ihre Handtücher zu reichen? Zwar erschließt sich keinem Zuschauer, dass ein Profi nach einem Doppelfehler seines Gegners so vor Schweiß trieft, dass eine Trockenlegung unbedingt vonnöten ist. Wenn dem allerdings so sein sollte, dann könnten doch der oder die Bedürftige selbst zum Textil greifen.

Ruhiger werden

Den Damen ist zu wünschen: Bleibt so, wie Ihr seid. Sollte es eine etwas leisere Version von einigen von Euch geben - nehmt diese ruhig an. Und bleibt so, wie Ihr dann seid.

Eine Anregung auch an die Schiedsrichterzunft: Vielleicht ist das Regelwerk streng, aber Ihr müsst es ja nicht auch noch sein. Zerhackte Schläger geben immer herrliche Souvenirs ab, gerade für junge Fans. Eine Verwarnung, noch dazu kostenpflichtig, trägt zur Kundenpflege der nächsten Zuschauergeneration eher wenig bei. Besser ein Spieler zeigt, dass ihm der Sieg etwas bedeutet, als eben nicht.

Ganz zuletzt darf der Hinweis nicht fehlen, dass es fantastisch wäre, würde mehrere Turniere dem Vorbild der Miami Open folgen: Dort geht man nicht nur äußerst rücksichtsvoll mit der Tierwelt um, nein, wenn ein Leguan sich die Abschiedsvorstellung von Tommy Haas ansehen möchte, dann darf das Viech das auch. Rufus, der alte Falke, ist in Wimbledon längst eine Institution. In Australien ist das Känguru in Programmheften, auf Plakaten omnipräsent. Aber Courtside in der Rod Laver Arena? Wo ist die Gams, die Turnierdirektor Alex Antonitsch in Kitzbühel auf den Platz lässt, wo das Fiakker-Gespann in der Wiener Stadthalle? Probleme könnten sich lediglich in Rom ergeben: Ein Wolf, zumal ungezähmt, würde dem Foro Italico wohl doch etwas zu viel Spannung zumuten.

von Jens Huiber

Sonntag
24.12.2017, 14:42 Uhr