Billie Jean King Cup: Österreich vor schwieriger Mission - aber mit klarem Ziel
Vor dem Play-off-Heimspiel gegen Lettland am 11. und 12. November in Lettland sieht Kapitänin Marion Maruska auf jeden Fall eine Chance – und auch den einen oder anderen Vorteil.
von PM
zuletzt bearbeitet:
08.11.2022, 16:50 Uhr
Drei Tage sind es noch, bis das Alpstar Austria Billie Jean King Cup Team im Multiversum Schwechat den Länderkampf gegen Lettland eröffnen wird. Fürs ÖTV-Damenteam bietet sich im ersten Heimspiel seit über 14 Jahren (2:3 gegen die Schweiz im April 2008) nicht nur eine große Chance, ein Ticket für die im Frühjahr steigende Qualifikation für die Billie Jean King Cup by Gainbridge Finals 2023 zu erobern, sondern auch eine Gelegenheit, um sich bei den Baltinnen zu revanchieren. Denn die zwei bisherigen Duelle mit Lettland hat man beide verloren: 2015 in Budapest (Ungarn) mit 1:2, 2018 in Tallinn (Estland) mit 0:3. Dass das Sprichwort „aller guten Dinge sind drei“ am Ende aber zutreffen könnte, davon zeigte sich ÖTV-Sportkoordinatorin und -Teamkapitänin Marion Maruska im Rahmen der Pre-Draw-Pressekonferenz am Dienstag in Schwechat überzeugt.
„Das Ziel ist natürlich, zu gewinnen – sonst bräuchten wir ja gar nicht spielen“, erklärte eine lächelnde Maruska, die sich der anspruchsvollen Aufgabe jedoch bestens bewusst ist: „Natürlich wird das schwer. Jelena Ostapenko ist eine WTA-Top-20-Spielerin, ist bei den WTA Finals in Forth Worth gerade ins Doppel-Halbfinale gekommen und ist im Einzel eine ehemalige Grand-Slam-Siegerin (French Open 2017; Anmerkung). Sie kann natürlich alle drei Punkte holen. Unser Ziel ist trotzdem, sie zu bezwingen. Wir haben Spielerinnen dabei, die das Potential dazu auch haben – ob man das dann schafft oder nicht, das ist wieder eine andere Frage. Das Potential ist da, wir glauben an den Sieg.“ Diesbezüglich machten der Niederösterreicherin auch die bisherigen Trainingsleistungen Mut: „Unsere Damen sind wirklich alle gut in Form. Sie können auf dem Platz gut spielen, haben auch schon mehrmals Feedback gegeben, dass sie mit dem Court zufrieden sind und gut mit diesem zurechtkommen.“ Bei den ersten Trainingseinheiten der Woche stand dabei auch ÖTV-Sportdirektor und -Davis-Cup-Kapitän Jürgen Melzer mit auf dem Platz.
Trainingsvorteil Österreich – besonders gegenüber Ostapenko
Sinja Kraus, Tamira Paszek und Melanie Klaffner absolvierten „bereits am Sonntag eine erste Trainingseinheit. Da haben wir mal nur locker geschlagen und uns auch ein wenig an den Platz gewöhnt, ihn mal langsam angetestet. Gestern haben wir dann die ersten intensiveren Einheiten gehabt, mit mehr Laufarbeit und dem Vorbereiten von Punkten“, am Montagabend dann auch mit der dazugestoßenen Barbara Haas. Gegenüber Lettland hat man dadurch einen kleinen Trainingsvorteil: „Von ihren Trainings habe ich noch nicht allzu viel gesehen, da sie ursprünglich nur zu zweit angereist sind, mit Daniela Vismane und ihrer Juniorin Beatrise Zeltina. Am heutigen Dienstag ist zudem Diana Marcinkevica dazugekommen“ – als WTA-Nummer 300 die Nummer vier Lettlands in der Weltrangliste.
Während die eigentliche Nummer zwei Lettlands, Darja Semenistaja, durch Abwesenheit glänzt, wird mit der Ankunft von Topstar Ostapenko erst am Mittwoch gerechnet. Darin sah Maruska einen deutlichen Vorteil: „Ich denke, dass ihre Vorbereitung auch nicht die beste ist, wenn sie gerade direkt aus Amerika kommt, wo sie auf Hardcourt gespielt hat, jetzt auf einen Sandplatz muss und erst am Mittwoch anreist. Das ist ja doch nicht viel Vorbereitungszeit und sicher nicht ideal. Wir müssen eben unsere Chancen nützen, und das ist sicherlich auch eine davon“, gab die Kapitänin die Devise aus. An der Stimmung im eigenen Team, zu dessen genauer Aufstellung sich Maruska noch bedeckt hielt, solle es jedenfalls gewiss nicht scheitern: „Die ist ausgezeichnet. Die Mädels verstehen sich untereinander eigentlich alle sehr gut. Nach dem Trainingstag haben sie zunächst ihre Behandlungen – Physiotherapie und Massage –, danach und auch dazwischen spielen wir immer wieder diverse Spiele, Gesellschaftsspiele wie UNO. Tabu haben diesmal wir auch mit. Deswegen haben wir es auch recht lustig im Team.“