tennisnet.com Hobby Tennistour

Comeback-Titel für Martin Zehetner auf HTT 1000er-Ebene

Martin Zehetner hat erstmals in seiner Karriere ein HTT Masters Series 1000 Turnier gewonnen. Der 42...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 01.09.2023, 16:18 Uhr

Martin Zehetner hat erstmals in seiner Karriere ein HTT Masters Series 1000 Turnier gewonnen. Der 42jährige dominierte am Dienstag Nachmittag ein einseitiges und seitens seines Gegners schwach geführtes Endspiel des August Masters Series Turniers, und feierte in nur 72 Minuten Spielzeit einen niemals gefährdeten 6:1, 6:2 Erfolg. Für Zehetner war es der 13. HTT Karriere-Titel in seinem 25. Endspiel auf der Tour, vorallem aber der erste HTT-Turniersieg in der Comebacksaison nach seiner hartnäckigen Bandscheiben-Verletzung. Für einen auf allen Linien diesmal enttäuschend auftretenden Rene Gräflinger blieb am Ende nur der Trost, am Dienstag Nachmittag zum bereits fünften Mal in Serie in einem HTT-Finale gestanden zu haben. Ein Bericht von C.L

371501604_278474511563682_395499512911697770_n

Gräflinger und sein Problem mit dem Final-Wetter

Es war gefühlt ein anderes Turnier, das Damian Roman-Bezwinger Martin Zehetner und HTT Wimbledon-Finalist Rene Gräflinger da am vergangenen Dienstag Nachmittag am La Ville Centercourt Lance Lumsden mit ihrem finalen Showdown beendeten. Ein HTT Masters Event, das drei Jahreszeiten durchlebte. Hochsommer an den ersten drei Tagen, Frühjahrs-Bedingungen am Halbfinaltag, ehe das Endspiel von typisch herbstlichen Verhältnissen beeinträchtigt wurde. Starker, vorallem aber immer wieder wechselnder Wind, ein bewölkter Himmel bei “frischen” 15 Grad, die äußeren Gegebenheiten für das 128. HTT Saisonfinale hatten sich über Nacht verändert, und vorallem den Kärntner Ranglisten-Dritten Rene Gräflinger vor immense Probleme gestellt. Vom vierten Karriere-Titel auf HTT 1000er-Ebene konnte der am Eröffnungsspieltag 38 Jahre alt gewordene Ferlacher nur die erste Viertelstunde träumen. Da war die Nummer 2 des Turniers noch im Geschäft, und mit einer Reihe guter Möglichkeiten konfrontiert, das Match gleich zu Beginn in eine andere Richtung zu lenken. Im Auftakt-Game ließ Gräflinger drei Break-Chancen ungenützt, ehe er zu allem Überfluß auch noch eine 40:0 Führung in seinem ersten Aufschlagspiel leichtfertig aus der Hand gab.

371525702_1293087401331731_8918564739430466352_n

Zehetner gewinnt Duell der HTT US Open Sieger von 2020 und 2021

Zehetner führte unter der kräftigen Mithilfe seines Kärntner Gegenübers also mit 2:0, und das war der Startschuss für den letztlich klaren Kantersieg des nach langer Verletzungspause wieder in der Spitze angekommenen Niederösterreichers. Der 42jährige krallte sich ein zweites Break zum 4:0, blieb bei eigenem Service souverän und unantastbar, und hatte so nach 38 Minuten den ersten Satz auf der Habenseite. Wer nun auf eine Wende und ein spannendes Finale des 173. HTT Masters Series 1000 Events der HTT Geschichte hoffte, der wurde schon nach wenigen Minuten des zweiten Durchgangs bitter enttäuscht. Denn bei wirklich schwierigen äußeren Bedingungen mit stets wechselnden Winden, fand Gräflinger nie wirklich zu jenem Spiel, das ihn eigentlich den gesamten Sommer lang ausgezeichnet hatte. Der Kärntner haderte mit sich und dem Wetter, und schlitterte mit drei Doppelfehlern en suite in seinem ersten Aufschlagverlust im zweiten Satz zum ersten kassierten Break zum 1:2. Zehetner hingegen blieb trotz der unwirtlichen Bedingungen auf “Lance Lumsden” stabil, konnte sich bei 4:1 Führung sogar seinen einzigen Service-Verlust leisten, ehe er nach exakt 1:12 Stunden Spielzeit zum Gewinn seines ersten HTT Masters Series 1000 Turniersieges aufschlug, und diese Aufgabe souverän meisterte. Damit hatte der Routinier vom TC Deutsch Wagram das Duell der HTT US Open Champions von 2020 und 2021 für sich entschieden, und stand danach etwas überrascht beim abschließenden Siegerinterview am Centercourt.

371508965_727339395836437_1851617788852153103_n

Die Stimmen zum August Masters Series 1000 Finale 2023

“Natürlich ist ein Grand Slam Sieg höher einzustufen als alle anderen Turniere, die man auf der Hobby Tennis Tour gewinnen kann. Aber dieser Sieg hat nach meiner langen Verletzungspause schon ein große Bedeutung für mich”, jubelte Zehetner angesprochen auf die Wertigkeit dieses Erfolges im Vergleich zu seinem HTT US Open Titel von 2020. “Ich bin heute mit den Verhältnissen auf dem Centercourt überhaupt nie klar gekommen. Es gibt so Tage, da läuft nichts zusammen, und heute war genau so ein Tag. Gratulation aber an meinen Gegner. Er hat ein starkes Turnier gespielt, und war im Finale heute klar besser als ich”, verabschiedete sich Rene Gräflinger, der nach 47 unforced errors und 12 Doppelfehlern aus den Händen seines Kärntner Landsmannes Alexander Antonitsch den ungeliebten Silber-Teller für Platz 2 entgegen nahm. Der Generali Open Kitzbühel Turnierdirektor, überreichte dann auch noch den Silber-Pott für den August-Masters-Series-1000-Titel an Martin Zehetner, der sich mit 1000 Ranglistenpunkten von Platz 20 auf Rang 11 verbesserte, und damit wieder lautstark an die Top Ten anklopft.

371540308_842715070435215_9147859260068977536_n

von Claus Lippert

Freitag
01.09.2023, 15:45 Uhr
zuletzt bearbeitet: 01.09.2023, 16:18 Uhr