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Alte Liebe nach 29 Jahren wieder entflammt

Das vorletzte HTT Future-Turnier der heurigen Saison ist am Dienstag Abend mit dem überraschenden Er...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 14.11.2024, 11:18 Uhr

Das vorletzte HTT Future-Turnier der heurigen Saison ist am Dienstag Abend mit dem überraschenden Erfolg von Rudi Lindenhofer zu Ende gegangen. Der 43jährige vom Colony Club entschied das Endspiel des Babolat November Futures gegen den erst 14jährigen und ohne Satzverlust ins Finale gestürmten Debütanten Ilias Huber mit 6:3, 2:6, 10:7 für sich, und jubelte bei seinem erst sechsten Turnierstart über seinen allerersten HTT Karriere-Titel. Ein Bericht von C.L

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Ein Tenniscourt im Indischen Ozean als Startschuss für Lindenhofers zweite Tennis-Karriere

Turniersiege an sich, sind ja schon eine ganz besondere Geschichte. Erst recht, wenn es sich um das allererste ganz große Erfolgserlebnis eines Spielers handelt, und er auf Österreichs größter Breitensport-Turnierserie zum Premierentitel ausholt. Die Geschichte hinter dem frischgebackenen November Future-Champion ist aber noch einmal spezieller, und eine die sogar einen seltenen Bericht über HTT Future-Spieler samt Veröffentlichung wert ist. Seit Anfang April dieses Jahres “tourt” Rudi Lindenhofer durch den HTT Circuit, bis zum vergangenen Wochenende eher in unauffälliger Manier. Quasi in der zweiten Reihe auf HTT Future-Ebene tastete sich der Routinier mit zuletzt zwar beständigen Resultaten aber ohne den großen sportlichen Ausreißer nach Oben heran. Bis er sich am vergangenen November-Wochenende praktisch dazu entschied, mit dem ersten vollen Erfolg und einer grenzgenialen Story dahinter, aus der Anonymität der unteren Ranking-Regionen ins Rampenlicht zu treten. Ein gemeinsamer Familienurlaub auf Mauritius, hat die Tenniskarriere des Rudi L. nach fast drei Jahrzehnten ohne den weißen Sport wieder in Schwung gebracht. Als Jugendlicher war Lindenhofer ein ganz guter Tennisspieler, in Club-, und Meisterschaftsleben fix verankert, als ihn die Pubertät einholte, und die Freitag-Abende und Samstag-Nächte, Preferenz gegenüber der kleinen gelben Filzkugel erhielten. 29 lange Jahre hatte Lindenhofer dem Tennis abgeschworen, bis er eben im letzten Jahr bei erwähntem Aufenthalt auf Mauritius einen Tennisplatz erspähte. Einen, fernnab der Standarts eines europäischen Courts, und doch mit einer gewissen Anziehungskraft. Und so fand er neben dem Planschen mitten im Indischen Ozean auch Zeit, diesen speziellen Tennisplatz zu betreten.

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Finalduell der Generationen wird im Match-Tiebreak entschieden

Es war ein Rendezvous mit Folgen, denn seit diesem Moment hatte Lindenhofer nach fast tdrei Jahrzehnten seine alte Liebe Tennis wieder entdeckt. Zurück in Wien intensivierte der frischgebackene November-Future-Champion seine Tennis-Ambitionen. Er ließ sich in einen Tennisclub einschreiben, legte sich eine Ballmaschine zu, und fand im Internet die Hobbytennistour. Seither jagt er fanatisch dem kleinen gelben Filz hinterher, und belohnte sich eben am Dienstag Abend mit dem ersten Turniersieg seines Lebens für die Bemühungen und Anstrengungen der letzten Monate. 29 Jahre ohne Tennis und 29 Jahre älter als sein Finalgegner, machte sich Lindenhofer auf in sein erstes Finalspiel, das mit HTT-Newcomer Ilias Huber die Turnierüberraschung schlechthin für den Routinier parat hatte. Der 14jährige von First Vienna war ohne Satzverlust und nur 11 abgegebenen Games ins Endspiel des 161. HTT Saisonturniers gerauscht, und von Beginn weg bemüht, diesen Erfolgsrun fortzusetzen. Nach einem intensiv geführten ersten Satz, hatte sich Lindenhofer mit 6:3 in Führung gebracht, und dem Jungspund bei seinem Premieren-Turnier den ersten Satzverlust zugefügt. Doch der selbstbewusst agierende und aktiv spielende Teenager ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, machte einen frühen 1:2 Rückstand wett, und holte mit fünf gewonnenen Games am Stück zum Satzausgleich aus. Ein Match-Tiebreak musste also für die Entscheidung sorgen, und die fiel dann spektakulär aus.

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Die Stimmen zum vorletzten HTT Future-Endspiel des Jahres

Zunächst hatte Huber mit einer klaren 6:1 Führung die Hand schon am Pokal, als Lindenhofer mit Enthusiasmus, Kampfkraft und vielleicht auch der Routine von 43 Lebensjahren dem Youngster auf der anderen Seite des Netzes, doch noch die Butter vom Brot nahm.10:7 hieß es am Ende für Lindenhofer, der zunächst sich selbst riesig freute, und eine Stunde später beim Sohnemann daheim für weitere Freudeskundgebungen ob des silber glänzenden Pokals sorgte. “Ich hatte heute einfach eine riesige Freude am Spiel. Ich bin froh, dass ich am Ende den Sieg holen konnte. Und ein großes Dankeschön an den Turnierdirektor für die tolle Organisation”, betonte Lindenhofer, der als Nr. 721 ins Turnier gestartet war, und mit dem Premieren-Erfolg unter die Top 400 stürmte. Logischer Weise enttäuscht aber gefasst, zeigte sich derweil der erst 14jährige Finalist bei der Siegerehrung am späten Dienstag Abend. “Ilias kann sehr zufrieden mit seinem ersten Turnier auf der Hobby Tennis Tour sein. Ich bin jedenfalls sehr stolz auf ihn und seine Leistung”, betonte Mama Huber, ehe es für den ungewohnt lange aufgebliebenen Junior ab ins Bett ging. Man braucht aber freilich kein allzu großer Prophet zu sein, um vorauszusagen, dass man den Namen Ilias Huber in der Zukunft noch sehr sehr oft in Zusammenhang mit großen Turnieren und großen Erfolgen hören wird.

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von Claus Lippert

Donnerstag
14.11.2024, 00:43 Uhr
zuletzt bearbeitet: 14.11.2024, 11:18 Uhr