Darren Cahill - Der Bessermacher
Wo Darren Cahill sein Magie als Coach zum Entfalten bringt, geht es meistens steil bergauf.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
17.02.2023, 12:01 Uhr
Darren Cahill ist bei großen Tennisturnieren omnipräsent. Und dennoch nicht zu fassen. Zum Beispiel im letzten Jahr in Wimbledon. Da hatte Cahill gerade seine Pflichten als Experte für ESPN erledigt (noch im feinen Outfit), schon musste er weiter zum Trainingsplatz, wo sich Jannik Sinner auf sein nächstes Match vorbereitete. Ein paar Fragen zwischendurch? Keine Chance.
Dabei ist es eigentlich immer lehrreich, was der Ex-Profi in seinen Analysen zu sagen hat. Vor allem ganz nah dran am Court, wo sich Cahill mit Brad Gilbert bei den US Open abwechselt. Kaum jemand bringt es dermaßen genau auf den Punkt, was bei einem Spieler oder einer Spielerin falsch läuft, wie Darren Cahill.
Und der kennt beide Seiten der Medaille: Der mittlerweile 57-Jährige hat bei den Männern mit Kapazundern wie Lleyton Hewitt oder Andre Agassi gearbeitet, bei den Frauen sticht sicherlich die Zeit mit Simona Halep heraus. Wobei man hier richtigerweise den Plural verwenden sollte, denn zwischendurch musste sich Cahill eine Pause von Halep nehmen. Oder umgekehrt.
Cahill seit Sommer 2022 bei Sinner
Die jahrelange Erfahrung bringt es auch mit sich, dass Cahill sehr schnell erkennt, wenn eine Aufgabe nicht erfolgversprechend verlaufen könnte. So wie bei Amanda Anisimova, die der australische Coach nach einer kurzen Probephase Anfang 2022 wieder sich selbst überließ.
Wenige Monate später war Darren Cahill dann bei Jannik Sinner am Start. Nicht als Head Coach (diese Rolle hat Simone Vagnozzi inne). aber als kompetenter Ratgeber nun auch bei kleineren Veranstaltungen. So wie vergangene Woche in Montpellier. Oder in dieser in Rotterdam. Wie groß der Anteil von Darren Cahill nun am erfolg Sinners gegen Stefanos Tsitsipas war, lässt sich nur schwer ermessen. Schließlich hatte der Grieche in Australien gegen Sinner ja trotz der Präsenz von Cahill gewonnen.
Aber dass sich der immer noch erst 21-jährige Südtiroler mithilfe von Darren Cahill kontinuierlich weiterentwickelt, steht wohl außer Frage. Heute Abend gibt es in Rotterdam gegen Stan Wawrinka den nächsten Test für diese These.
Hier das Einzel-Tableau in Rotterdam