Barbara Haas Mutter des Fed-Cup-Erfolgs
Barbara Haas hat mit ihren zwei Siegen gegen Georgien dafür gesorgt, dass Österreich auch im kommenden Jahr in der Europa/Afrika-Zone I antreten wird.
von ÖTV-Presseaussendung / Redaktion
zuletzt bearbeitet:
10.02.2017, 21:21 Uhr
Nach dem Sieg von Polen gegen Georgien können sämtliche Rechenspiele vernachlässigt werden: Das österreichische Fed-Cup-Team beendet beim Turnier in Tallinn den Pool A auf Platz zwei und wird auch 2018 in der Europa/Afrika-Zone I antreten. Damit hat das Team von Kapitän Jürgen Waber das von ÖTV-Präsident Robert Groß ausgegebene Ziel "Klassenerhalt" erfüllt. Die Mutter des Erfolgs ist 20 Jahre jung, heißt Barbara Haas, gewann ihr Single beim 1:2 gegen Polen und steuerte zwei Punkte beim Sieg gegen Georgien bei, unterstützt im Doppel von Julia Grabher, ebenfalls 20. Am Samstag spielt die Mannschaft in Tallinn ein (bedeutungsloses) Platzierungsmatch gegen Gastgeber Estland.
"Völlig unabhängig vom erreichten Ziel, hat man gesehen, dass in den letzten beiden Jahren im Team eine sehr positive Entwicklung stattgefunden hat", sagte Waber. "Waren wir in Ungarn noch völlig überfordert, sind wir jetzt wieder konkurrenzfähig mit Potenzial nach oben. Sollte es Tamira Paszek in den kommenden Jahren schaffen, ihre Möglichkeiten nochmals gänzlich auszuschöpfen, könnte man vielleicht auch wieder die Fühler nach weiter oben ausstrecken."
Neue Anführerin im Team
Laut Waber hat Haas die neue Rolle als Teamleaderin erstklassig erfüllt. "Sie war hier bei diesen Wettkämpfen tatsächlich eine richtige Nummer eins für unser Team. Vorbildhaft in allen Belangen. Es ist nicht leicht, bei 0:1-Rückstand auf den Platz zu gehen. Gegen Georgien hat sie es geschafft, mit ihrem Spiel und ihrer Persönlichkeit auch Julia Grabher zu beflügeln und das Match zu drehen. Wer sie noch vor etwas mehr als einem Jahr beim Fed Cup in Ägypten gesehen hat und jetzt bei diesem Länderkampf, konnte ihre Entwicklung gut erkennen. Seit drei Jahren kann man bei Barbara eine stetige Verbesserung feststellen. Ihre Leistungen hier waren durchaus auf WTA-Level, trotzdem muss man ihr Zeit geben, sich konstant zu stabilisieren und in Ruhe an ihrer weiteren Entwicklung zu arbeiten. Dann wird sie in einigen Jahren eine erfolgreiche Spielerin sein", sagt Waber, der schon aus Sybille Bammer eine Top-20-Spielerin geformt hat.
Auch den Werdegang von Grabher sieht der Coach positiv. Die Vorarlbergerin trainiert seit Mitte November bei ihm im ÖTV-Damen-Leistungszentrum Linz. "Julia ist noch nicht ganz so weit, sie muss den Weg noch gehen, den Barbara schon zurückgelegt hat. Aber auch sie hat Potenzial und die Chance, nach vorne zu kommen. Sie braucht noch mehr Vertrauen in ihr Können und einen klaren Spielplan. Der muss vor allem auf den Turnieren erarbeitet werden."
Versprechen für die Zukunft
Haas freute sich "riesig über die Punkte, dich ich beisteuern konnte". Für die Steyrerin sei es ein tolles Erlebnis gewesen, Österreich als Nummer eins anzuführen. Wobei: "Ich habe deswegen nicht mehr Druck verspürt. Es war einfach wie bei den WTA-Turnieren, wo ich antrete. Man denkt von Punkt zu Punkt, blendet alles andere aus. Auf dieses Niveau bin ich eingestellt. Unterm Strich habe ich hier super gespielt. Ich bin der Meinung, dass wir in die Europa/Afrika-Zone I gehören. Wenn die Entwicklung so weiter geht, wie ich sie erhoffe, können wir uns in Zukunft berechtigt nach oben orientieren."
Das sieht ÖTV-Präsident Robert Groß genauso. "Die beiden Mädchen sind 20, ein Versprechen für die Zukunft. Dazu kommt Tamira Paszek, die ihre gesundheitlichen Probleme hoffentlich bald überwunden haben wird. Und dann ist da auch noch Mira Antonitsch, die von hinten nach kommt. Das sind beste Voraussetzungen, dass wir in ein, zwei Jahren um den Aufstieg in die Weltgruppe mitspielen können." Groß, der als Delegationsleiter in Tallinn mit von der Partie ist, freute sich über den Klassenerhalt: "Jürgen Waber leistet im ÖTV-Trainingszentrum Linz hervorragende, akribische Arbeit, die Früchte zu tragen beginnt. Ich bin sehr stolz auf unsere Damen."
Auch ÖTV-Geschäftsführer Thomas Schweda ist happy. "Ein positives Lebenszeichen des österreichischen Damentennis. Sportlich und vermarktungstechnisch ist der Klassenerhalt sehr wichtig. Nicht auszudenken, wenn wir in den Keller abgesackt wären! Die Tendenz zeigt klar nach oben, auch ich erhoffe mir, dass das junge österreichische Team bald in der Weltgruppe zu sehen sein wird."