Henri Leconte möchte an Roger Federer glauben
Henri Leconte, ehemaliger Top-Ten-Mann und nunmehr Experte für Eurosport, hofft auf eine Rückkehr von Roger Federer in die absolute Weltspitze.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
03.12.2020, 20:54 Uhr
Wenn die Australian Open 2021 tatsächlich am 8. Februar starten sollten, dann sind auch schon wieder mehr als vier Jahre vergangen, seitdem Roger Federer sein magisches Comeback nach langer Verletzungspause mit dem Finalsieg gegen Rafael Nadal beim ersten Major anno 2017 gekrönt hatte. Damals hatte sich der Schweizer auf dem Weg ins Endspiel mit einem starken Kei Nishikori und einem noch stärkeren Stan Wawrinka auseinandersetzen müssen, in beiden Matches hatte auch eine Niederlage im Bereich des Möglichen gelegen.
Könnte es also in etwas mehr zwei Monaten eine Neuauflage des Runs von 2017 geben? Die Chancen dafür stehen nicht allzu gut. Zum einen hat Novak Djokovic die letzten beiden Jahre Melbourne wieder beherrscht (mit einem kleinen Wackler im diesjährigen Finale gegen Dominic Thiem), Rafael Nadal ist stark wie eh und je. Thiem wird mit der Erfahrung des ersten Grand-Slam-Triumphes aus New York City nach Melbourne kommen. Und die Generation um Daniil Medvedev, Stefanos Tsitsipas und Alexander Zverev wird auch immer stärker.
Federer nicht mit dem Momentum
All das weiß Henri Leconte natürlich auch. Aber die französische Legende hofft auf ein glorioses Comeback von Federer. „Wir wollen es glauben“, erklärte Leconte gegenüber TennisActu. „Wir alle wollen es glauben! Es war ein langes und schwieriges Jahr. Wird seine Motivation immer noch da sein? Wird diese Pause, der Umstand, dass er die Zeit mit seiner Familie genossen hat, bei Roger etwas ändern? Oder wird er mit jener ganz frischen Motivation zurückkommen, die uns immer fasziniert hat?
Federer hat sein letztes Wettkampf-Match bei den Australian Open 2020 bestritten, verlor dort gegen Novak Djokovic in drei Sätzen. Nachdem er zuvor gegen Tennys Sandgren acht Matchbälle abgewehrt hatte. In der Corona-Pause musste sich der Maestro zwei Operationen am Knie unterziehen. Niemand weiß genau, in welcher Verfassung der 39-Jährige in Melbourne aufschlagen wird.
Auch nicht Henri Leconte. „Niemand kann das sagen. Wir alle würden ihm wünschen, dass er mit einem Grand-Slam-Titel aufhört. Aber das Momentum scheint bei der jüngeren Generation zu liegen, die noch einmal zusätzlich Geschwindigkeit draufgelegt hat. Ich würde gerne daran glauben. Roger hat so viele Dinge gemacht, deshalb bringt er uns zum Träumen. Aber es wird sehr, sehr hart …“