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Mission Olympiagold 2.0: Zverev macht Hoffnung vor Paris

Alexander Zverev fährt mit einem kleinen Dämpfer im Gepäck nach Paris. Der Zustand seines Knies aber macht dem Olympiasieger Hoffnung.

von SID
zuletzt bearbeitet: 22.07.2024, 17:15 Uhr

In Tokio 2021 hat Alexander Zverev Gold geholt
© Getty Images
In Tokio 2021 hat Alexander Zverev Gold geholt

Wenn Alexander Zverev am heutigen Dienstag die Reise nach Paris antritt, wird sein Ärger längst verraucht sein. Nach dem Dämpfer im eigenen Wohnzimmer ist vor der Mission Olympiagold 2.0 - und die startet der Tennisstar trotz des verlorenen Finals von Hamburg mit mehr Hoffnung als Zweifeln. Weil der Körper wieder mitspielt.

"Mein Knie wurde besser und besser in der Woche", sagte Zverev: "Ich hab viele schwere Matches gehabt, aber habe mich okay gefühlt auf dem Platz." Das ATP-Turnier am Rothenbaum sei in Hinblick auf Olympia, wo Zverev sogar als deutscher Fahnenträger zur Auswahl steht, ein "gelungener Test" gewesen.

Auch Eurosport-Experte Boris Becker, der sich nach Wimbledon noch "Sorgen" gemacht hatte, sprach von einem "positiven Turnier": "Sascha hat alles dagegen gehauen, was irgendwie ging. Ich glaube er nimmt viel Positives aus der Woche mit", sagte der Doppel-Olympiasieger von 1992.

Fils gewinnt intensives Finale in Hamburg

Auch wenn sich der entfesselte Franzose Arthur Fils am Ende im Tiebreak des Entscheidungssatzes durchsetzte: Dass Zverev das hochintensive Finale von Hamburg ohne Schmerzen bestritt, ist in der Tat eine sehr gute Nachricht. Und dass er in einem hitzigen Match bei hohen Temperaturen schließlich auch an seine körperlichen Grenzen gehen konnte? Ebenfalls.

Denn die Angst war ja durchaus da gewesen, dass es für Olympia diesmal nicht reicht, drei Jahre nach seinem Goldcoup von Tokio. Beim Rasenklassiker in Wimbledon hatte sich Zverev vor zwei Wochen am Knie verletzt, er sprach anschließend von einem Knochenmarködem und einer Kapselzerrung.

Schlimmere Befürchtungen bewahrheiteten sich glücklicherweise aber nicht. Und da Zverev schnell wieder den Platz beackerte, blieb auch die körperliche Fitness erhalten. "Ich glaube, ich war das ganze Jahr lang bei 100 Prozent. Und die Verletzung war jetzt auch nicht eine, die mich monatelang rausgebracht hat", sagte er: "Am Physischen wird's also nicht liegen."

Zverev würde gerne die deutsche Fahne tragen

Sollte sich diese Aussage bewahrheiten, geht Zverev als einer der größten Titelanwärter ins Rennen. Denn es sei daran erinnert: Die Form des 27-Jährigen war vor seinem körperlichen Rückschlag bärenstark. Bei den French Open auf der Anlage in Roland Garros, auf die der Weltranglistenvierte nun zu den olympischen Tenniswettbewerben zurückkehrt, fehlte nur ein Satz zum Finaltriumph über Carlos Alcaraz; in Wimbledon dann spielte er anfangs das beste Rasentennis seines Lebens.

Hinzu kommt, dass der Olympia-Modus mit zwei Gewinnsätzen dem Hamburger behagt - nicht umsonst hat er bereits 22 Titel auf der ATP-Tour gefeiert, aber noch keinen Grand Slam gewonnen. Das weiß auch Becker, der Zverev neben Alcaraz, Jannik Sinner und Novak Djokovic zu den Topfavoriten auf Gold zählt.

Ob Zverev seine Olympiareise am Freitag sogar als Fahnenträger beginnt, steht noch nicht fest - die Entscheidung wird am Donnerstag verkündet. Dass auf dem Platz mit ihm zu rechnen sein wird, allerdings schon.

von SID

Dienstag
23.07.2024, 09:45 Uhr
zuletzt bearbeitet: 22.07.2024, 17:15 Uhr