Paralympics: Tokito Oda holt Gold vor Rekordkulisse!
Der Japaner Tokito Oda hat bei dem Paralympics die Goldmedaille gewonnen - als jüngster Sieger bislang. Und feierte den Sieg emotional.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
08.09.2024, 17:07 Uhr
Große Emotionen bei Tokito Oda nach seinem Finalsieg: Der erst 18-Jährige schraube die Räder seines Rollstuhls ab und ließ sich rücklings in den Sand im Court Philippe-Chatrier fallen. Wo ihn der unterlegene Alfie Hewett schließlich in dem Arm nahm.
Oda hatte da gerade mit 6:2, 4:6 und 7:5 gewonnen und dabei einen Matchball abgewehrt, vor 15.225 begeisterten Zuschauern - Rekord bei einem Rollstuhl-Match bei den Paralympics. Gegen Hewett, den Überspieler, der damit den Karriere-Golden-Slam verpasste. Der Brite hat neun Majortitel im Einzel gewonnen, darunter Wimbledon in diesem Jahr. Dazu kommen 21 Majors im Doppel.
Tokito Oda: ”Ich sollte gewinnen, ich kann gewinnen!"
Diesmal war es aber die Stunde von Oda, mit 18 Jahren und 123 der jüngste Champ. Bei den Damen hatte am Tag zuvor Odas Landsfrau Yui Kamiji gesiegt. Oda hatte in diesem Jahr bereits die French Open gewonnen, ebenfalls in Paris.
“Ich war so nervös, habe mir einfach gesagt, ich muss weiterhin so hart spielen wie möglich. Das habe ich getan", sagte er. “Nachdem ich seinen Matchball abgewehrt habe, habe ich mir gesagt: ‘Ich sollte gewinnen, ich kann gewinnen!’ Danach habe ich begonnen, richtig gut zu spielen, da habe ich mein Spiel gespielt.”
Alfie Hewett: “Wenn du verlierst, dann verliere erhobenen Hauptes”
Der unterlegene Hewett hatte am Tag zuvor Gold im Doppel gewonnen und war natürlich enttäuscht, aber gefasst. „Es geht darum, die guten Dinge zu sehen, die der heutige Tag gebracht hat. Manchmal geht es um mehr als um den Einzelnen und die Person. Hoffentlich kann der heutige Tag unseren Sport wirklich voranbringen und mehr Aufmerksamkeit erregen", sagte der 26-Jährige. “Wenn du verlierst, dann verliere erhobenen Hauptes, und ich bin froh, dass ich eine Show hingelegt habe und wir etwas Episches geschaffen haben. Das habe ich am Ende auch zu Tokito gesagt. Ich sagte: 'Was wir heute getan haben, ist einfach bemerkenswert, und es wird in die Geschichte eingehen'.”
Es bedeute ihm viel, die nächste Generation zu inspirieren, erklärte Hewett weiter. "Es geht nicht nur um mich und darum, welche Auszeichnungen ich bekommen kann. Es geht darum, den Sport in einem besseren Zustand zu verlassen, als ich ihn begonnen habe. Ich bin stolz darauf, Teil dieser Bewegung zu sein.“