Nach Alcaraz-Coup: McEnroe zweifelt an Djokovics Integrität

Nicht zum ersten Mal lieferte ein angeblich angeschlagener Novak Djokovic im Viertelfinale der Australian Open 2025 gegen Carlos Alcaraz eine absolute Weltklasse-Leistung ab, unterstützt von einem verunsicherten Gegner. Nicht nur John McEnroe vermutet dahinter ein taktisches Ränkespiel.

von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet: 22.01.2025, 11:16 Uhr

Getty Images
© Getty Images
John McEnroe zweifelt am sportlich fairen Verhalten von Novak Djokovic in der Partie gegen Carlos Alcaraz.

Ob Novak Djokovic dem australischen Fernsehsender „Channel Nine“ nach der Posse um den australischen Journalisten Tony Jones noch Aufmerksamkeit schenkt, der sich abfällig über ihn und seine serbischen Landsleute geäußert hatte, ist noch nicht überliefert.

Dennoch dürfte dem 37-jährigen Ausnahmekönner bestimmt zugetragen werden, dass sich John McEnroe mehr als kritisch über dessen Vorgehensweise im Viertelfinal-Match der Australian Open 2025 gegen den Spanier Carlos Alcaraz ausgelassen hat. Der frühe Zeitpunkt, an dem Djokovic sich nach offensichtlicher Angeschlagenheit hat behandeln lassen und die daraufhin folgende Leistung der Extraklasse, bei der im Spielbetrieb keinerlei Einschränkungen mehr erkennbar waren, riefen den siebenfachen Grand-Slam-Champion auf den Plan, seine Meinung dazu abzugeben.

Parallelen stellte der 65-jährige dabei zu früheren Partien her, in denen der 24-fache Major-Champion nach Meinung des US-Amerikaners ebenfalls sportlich unfair agierte: „Das ist nicht das erste Mal, dass wir so etwas sehen. Lasst euch nicht täuschen!“

Ebefalls zweifelnd, jedoch wie es seinem Charakter entspricht an das Gute glaubend, äußerte sich auch der 21-jährige Alcaraz nach dem Match ausführlich zu dieser Thematik: „Wir alle haben gesehen, dass Novak im zweiten Satz Schwierigkeiten hatte. Er hatte Probleme mit der Bewegung und schien unsicher, ob er seine Vor- oder Rückhand schlagen sollte, aber er war definitiv in Schmerzen. Im dritten und vierten Satz habe ich jedoch nichts Falsches an ihm gesehen. Ich sage nicht, dass er es vorgetäuscht hat. Ich glaube einfach, dass wir alle bemerkten, dass er im zweiten Satz litt und dann im dritten und vierten gut spielte. Ich glaube nicht, dass er aufgegeben hätte, wenn er den zweiten Satz verloren hätte. Ein Spieler, der über einen Rücktritt nachdenkt, spielt im dritten und vierten Satz nicht so, wie er es getan hat."

Die Geschehnisse dieser Begegnung dürfte Alexander Zverev ebenfalls aufmerksam aus der Ferne verfolgt haben. Bleibt zu wünschen, dass der Olympiasieger von Tokio sich völlig uneingenommen davon komplett auf seine Leistung konzentriert, damit John McEnroe nicht ein neues Kapitel um die Integrität von Djokovic eröffnen muss.

Hier das Einzel-Tableau aus Melbourne

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Zverev Alexander
Djokovic Novak
Carlos Alcaraz

von Dietmar Kaspar

Mittwoch
22.01.2025, 11:42 Uhr
zuletzt bearbeitet: 22.01.2025, 11:16 Uhr

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Zverev Alexander
Djokovic Novak
Carlos Alcaraz