Nach Halloween-Attacke: Gimelstob vor Rausschmiss aus ATP-Board

Der ehemalige Profi Justin Gimelstob steht am 12. Dezember wegen einer angeblichen Attacke auf einen Bekannten vor Gericht. Wie es im ATP-Board für ihn weitergeht, sollte sich schon vorher entscheiden.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 02.12.2018, 10:09 Uhr

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Justin Gimelstob

Die zehn Mitglieder unter dem Vorsitz von Novak Djokovic scheinen in der kommenden Woche ein entsprechendes Gespräch zu planen, berichtet der britische Telegraph. Aktuell sei Gimelstob noch nicht freiwillig zurückgetreten. Seine Tätigkeit beim US-amerikanischen Tennis Channel hat Gimelstob hingegen selbst unterbrochen.

Der 41-Jährige wurde am 21. November festgenommen, weil er - verkleidet als Top-Gun-Pilot - den Kapitalanleger Randall Kaplan im Beisein von dessen Frau und Kindern angegriffen haben soll. "Jemand hat mich von hinten attackiert, auf den Boden geschmissen und vor Zeugen mehr als 50 Mal ins Gesicht und auf den Kopf geschlagen. Während des Angriffs hat er mehrfach 'Ich werde dich verdammt noch mal töten!' geschrien", heißt es in den Gerichtspapieren. Kaplan ist offenbar ein Freundin von Gimelstobs Frau, mit der er sich ebenso vor Gericht streitet. Aktuell ist Gimelstob dank einer Kaution von 50.000-US-Dollar auf freiem Fuß.

Auch Anna Kournikova stand unter Beschuss

Gimelstob sorgte schon zu früheren Zeiten mit homophoben und frauenfeindlichen Kommentaren für Schlagzeilen. Die WTA-Spielerinnen würden in einer bizarren Welt leben, bald würden Damenevents wie Volleyballturniere aussehen, "nur noch mit G-Strings und Bikinis", prophezeite er vor Jahren. Spielerkolleginnen, die wie "gestrandete Wale aussehen", empfahl er, besser die Kleidung anzulassen.

Tatiana Golovin bezeichnete er als "Sexbombe", Alize Cornet als "kleine Sexbombe" und Anna Kournikova als "Schlampe". "Hass ist ein hartes Wort. Ich verabscheue sie bis zum maximalen Level, eine Stufe unter Hass", urteilte er über die Russin. Vor einem Showmatch drohte er ihr mit einem Aufschlag auf den Körper und sagte: "Wenn sie nicht heult, sobald sie den Platz verlässt, habe ich meinen Job nicht erledigt." Auch bei einem Paddle-Tennisturnier im Jahr 2017 soll Gimelstob auffällig geworden sein.

Gimelstob schaffte es zu seiner aktiven Zeit bis auf Platz 63 der Welt im Einzel und gewann zwei Grand-Slam-Turniere im Mixed an der Seite von Venus Williams. Aktuell ist er Coach von Landsmann John Isner.

von Florian Goosmann

Sonntag
02.12.2018, 10:09 Uhr