Nach heroischem Kitz-Auftritt – Die Leiden des Sebastian Hickl
Mit viel Mühe und nach schweißtreibenden 163 Minuten hat Sebastian Hickl am frühen Donnerstag Nachmi...
von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet:
31.07.2020, 09:18 Uhr
Mit viel Mühe und nach schweißtreibenden 163 Minuten hat Sebastian Hickl am frühen Donnerstag Nachmittag am Centercourt des TC Going zum zweiten Mal nach 2016 das Viertelfinale des 250er-Bewerbs der HTT Generali Open Kitzbühel erreicht. Der 27jährige Wiener kämpfte sich in heroischer Manier gegen den an Nummer 2 gesetzten Tiroler Erich Rabanser zu einem 5:7, 6:4, 6:4 Erfolg, und trifft in der Runde der letzten Acht nun auf seinen Strebersdorfer Teamkollegen Jonah Modlik, der sich im Duell der Jungstar gegen Benjamin Jasaroski mit 6:2, 6:2 keine Blöße gab. Aus Going am Wilden Kaiser berichtet für hobbytennistour.at C.L
Hickl spielt sich gegen Rabanser den Frust der letzten Jahre von der Seele
Er ist mit Sicherheit der sentimentale Favorit des 250er-Turniers der heurigen 9. HTT Generali Open Kitzbühel Auflage, und er ist “nur mehr” drei Siege von seinem ganz großen Traum – einem Turniersieg in Kitzbühel – entfernt. Die Rede ist natürlich von Sebastian Hickl, der sich am Donnerstag Nachmittag spektakulär am Centercourt des TC Going in Szene setzte, und sich – zuletzt ein wenig in den Hintergrund gerückt – auch bei seinen Teamkollegen vom TC Strebersdorf in Errinnerung rufen konnte. Aus der klassischen “Runde” der Kitzbühel-Starter und so erfolgreichen Equipe der Top Players Academie von Damian Roman ist “Sebi” wie er von seinen Freunden genannt wird, faktisch der einzig verbliebene ohne der so beliebten Gamsstadt-Trophäe. Und dem nicht genug, rücken von hinten längst die motivierten und im Teenager-Alter befindlichen “Damian-Jünger” heran, die Hickl nicht nur in den Tiroler Bergen vor Probleme stellen. Sein Auftritt am Donnnerstag Nachmittag vor vollem Haus am Centercourt und im Live-Stream auf hobbytennistour.at war Balsam auf Hickls Kitzbühler Wunden der letzten Jahre. 6 Mal scheiterte “Sebi” beim Versuch, seinen persönlichen Beitrag zur imposanten Titelsammlung des TC Strebersdorf beizutragen. Nun, am gestrigen 30. Juli 2020 feierte Hickl zwar keinen Kitzbühel-Turniersieg, ein epoachler und Selbstvertrauen spendender Erfolg war es aber allemal, mit dem Hickl den favorisierten Fieberbrunner Erich Rabanser gleich in dessen ersten Match entzauberte, und vor den Augen seiner Clubkameraden ein riesiges Ausrufezeichen setzte.
Hickl im Viertelfinale vor nächstem Schicksalsspiel
Wie befreiend dieser hart erkämpfte Sieg im Achtelfinale der HTT Generali Open Kitzbühel 250 für Hickl war, bekam man nach verwandeltem Matchball zu sehen. Ein Luftsprung, die geballte Faust, ein zu Boden gefeuertes Racket und ein Urschrei nach coronakonformem Shakehands, die ganze Pallete war dabei, mit der Hickl iverspürten Kitz-Druck abbaute. Es könnte sich aber nur um Stunden gehandelt haben, in denen Hickl den Sieg und seinen Befreiungsschlag genießen konnte. Denn schon am Freitag Vormittag könnte der “Druck am Kessel” wieder extrem steigen. Dann steht sein Viertelfinal-Duell mit einer Zukunftshoffnung des TC Strebersdorf an. Jonah Modlik wird für die sentimentalen Geschichten rund um Sebstian Hickl und seine Kitzbühel Vita kein Verständnis haben, und dem arrivierten Clubkollegen wohl einen freien Samstag bescheren wollen. Für Hickl wiederum steht ein richtig wichtiges Match an. Der nächste Schritt zum langersehnten Kitzbühel-Titel soll gemacht, und teamintern die Hirachie wieder hergestellt werden. Gut möglich, das heute Mittag im “Backofen Going” die Sympathien von Strebersdorfer Seite ein wennig anders verteilt sind.