Olympia 2024: Ist Dabeisein für manche im Tennis alles?
Die frühen Matches bei Olympia 2024 in Roland-Garros haben untern anderem eine gebracht: einige sehr deutliche Ergebnisse.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
29.07.2024, 13:01 Uhr
Tatjana Maria und Sara Errani haben die erste Runde im Pariser Sommer 2024 gewissermaßen im Gleichschritt absolviert. Die beiden Veteraninnen nahmen am Sonntag jeweils mit 0:6 und 0:6 Abschied vom olympischen Einzelwettbewerb. Maria gegen die Argentinierin Maria Lourdes Carle, Errani immerhin gegen die Australian-Open-Finalistin Qinwen Zheng. Der Italienerin sei zugute gehalten, dass sie eine Nachrückerin war. Maria stand von vornherein im 64er-Raster.
Ach, ja: Danka Kovinic gewann gegen Maria Sakkari gerade mal ein Spiel, Ajla Tomljanovic gegen Coco Gauff gerade mal drei. Auch bei den Männern gab es sehr glatte Ergebnisse, die nicht alle so einfach zu erklären waren wie das 6:0 und 6:1 von Novak Djokovic gegen Doppel-Spezialist Matthew Ebden. Letzterer war früher mal ein kompetenter Einzelspieler auf schnelleren Belägen, seit ein paar Jahren hat Ebden seine Aufmerksamkeit nur noch dem Doppel geschenkt.
Man könnte, von Ausnahmen wie Matthew Ebden abgesehen, fast auf die Idee kommen, dass jene Profis, die nicht zu den Medaillenkandidaten zählen und/oder gerade ihre Abschiedsvorstellung geben wie Angelique Kerber und Andy Murray, die olympische Sause eben als solche begreifen? Das großartige Erlebnis einfach mitnehmen, vielleicht mal beim Basketball oder Turnen vorbeischauen - und sich dann wieder dem Tagesgeschäft widmen. Auf der ATP- oder der WTA-Tour.
Tennis ist in erster Linie ein Business
Denn, so hat es auch Andreas Mies am Samstag nach seinem Sieg im Doppel in Kitzbühel formuliert: Am Ende ist Tennis halt ein Business. Und ein Viertelfinaleinzug in Paris 2024 bringt halt exakt 53.240.- US Dollar weniger Preisgeld ein als ein Platz unter den letzten acht beim parallel stattfindenden ATP-Tour-500-Event in Washington. Wo es darüber hinaus ja auch Weltranglistenpunkte zu gewinnen gibt.
Andererseits sollte man als Sportler einmal bei den Olympischen Spielen dabei gewesen sein. Ob das dann getreu dem Motto alles ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.Sara Errani jedenfalls wird anch dem kurzen Ausflug ins Einzel im Paarlauf gemeinsam mit Jasmine Paolini doch auf Goldjagd gehen.