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Olympia 2024: Märchenhafte Kerber auf Medaillenkurs - "Kann mir das nicht erklären"

Viertelfinale statt Karriereende: Angelique Kerber setzt ihren olympischen Siegeszeug auch gegen Leylah Fernandez fort.

von SID
zuletzt bearbeitet: 30.07.2024, 17:59 Uhr

Angelique Kerber überzeugt beim letzten Turnierauftritt ihrer Karriere ein ums andere mal
© Getty Images

Angelique Kerber hatte es verflixt eilig. Nach der filmreifen Fortsetzung ihres olympischen Sommermärchens flüchtete sie aus dem Glutofen des Court Simonne Mathieu und hüpfte in die nächstbeste Eistonne. Im klackernd-kalten Erfrischungsbad bemühte sich die Grande Dame des deutschen Tennis zu begreifen, was sie da gerade im Achtelfinale von Paris erneut vollbracht hatte.

"Ich kann mir nicht erklären, was hier passiert", sagte die 36-Jährige über ihren abermals grandiosen 6:4, 6:3-Sieg über die frühere US-Open-Finalistin Leylah Fernandez aus Kanada, mit dem Kerber zum dritten Mal in ihrer Karriere in ein Olympia-Viertelfinale eingezogen war. Nur noch zwei Siege ist Kerber im letzten Turnier ihrer Karriere von der zweiten Medaille nach Silber 2016 in Rio entfernt.

"Vor einer Woche hätte ich nicht gedacht, dass das hier so laufen wird", sagte Kerber, die am Tag vor der Eröffnungsfeier ihr Karriereende mit Ablauf der Spiele angekündigt hatte: "Besser als jetzt gerade könnte ich es mir auch gar nicht vorstellen - egal was jetzt noch kommt."

“Ich versuche einfach das Beste rauszuholen”

Was kommt, ist zunächst das Viertelfinale gegen die Weltranglistensiebte und Australian-Open-Finalistin Zheng Qinwen aus China. Anspruchsvoll, aber nicht unlösbar. Und wenn Kerber im Halbfinale ist, hat sie die doppelte Chance: Zwei Spiele hätte sie dann noch, eines müsste sie gewinnen - und ginge dann mit der niemals für möglich gehaltenen Medaille in den Ruhestand.

So weit will Kerber aber gar nicht denken. "Ich versuche einfach das Beste rauszuholen, aus jedem Match, jedem Satz, jedem Punkt. Um so etwas noch einmal zu genießen, bin ich zurückgekommen", sagte die frühere Weltranglistenerste, deren Comeback nach ihrer Babypause lange Zeit ernüchternd verlaufen war.

Dabei hatten es die Veranstalter nicht gut mit Kerber gemeint. Nur 24 Stunden nach dem Dreisatzsieg gegen die Rumänin Jaqueline Cristian musste sie wieder ran, erneut in der Mittagssonne. Der Temperatur-"Peak" mit 35 Grad sollte am Nachmittag erreicht werden - da war Kerbers Doppel mit Siegemund gegen die Britinnen Boulter/Watson angesetzt.

Nach dem fulminanten Auftakt gegen Naomi Osaka auf dem riesigen Court Philippe Chatrier (15.225 Plätze) und dem  Cristian-Krimi auf dem kleinen Court 14 (2200) ging es gegen Fernandez in die goldene Mitte. Auf "Mathieu", einem 5300 Menschen fassendes Schmuckkästchen, begannen die beiden Linkshänderinnen ihr Generationenduell engagiert, aber nervös.

Kerber, die das bislang einzige Duell mit der Kanadierin im Achtelfinale der US Open 2021 knapp verloren hatte, nahm der 14 Jahre jüngeren Kanadierin zweimal den Aufschlag ab. Nach 38 Minuten hatte sie den ersten Satz in der Tasche. In der Folge wirkte sie auch in der größten Hitze äußerlich ganz cool - ehe sie nach 1:25 wirklich in die Eistonne durfte.

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Kerber Angelique

von SID

Dienstag
30.07.2024, 18:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 30.07.2024, 17:59 Uhr

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