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Boris Becker – „Michael Stich und ich haben nicht miteinander geredet”

Eine Festschrift der ITF erinnert an große olympische Momente.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 08.07.2016, 19:02 Uhr

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1992: Barcelona Olympics. Boris Becker and Michael Stich of Germany win mens doubles. Mandatory Credit: Allsport/ALLSPORT

„Mein Leben, meine Medaille.“ Das ist der Titel eines Buches, das die ITF anlässlich der Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro auf den Markt gebracht hat, eine beeindruckende Sammlung an Erinnerungen der jüngeren Geschichte, schließlich ist Tennis erst seit 1988 wieder fixer Bestandteil des olympischen Programmes. 1988 ist natürlich auch das Jahr, das der Tennisfanmit dem Golden Slam von Steffi Grafin Verbindung bringt, und die legendäre Deutsche übernimmt standesgemäß auch gleich die ersten Seiten des Buches.

„Es gibt im Tennis nichts Vergleichbares zu dem Gefühl, auf dem olympischen Podium zu stehen und die Hymne seines Heimatlandes zu hören“, schreibt Graf. Neben den sportlichen Aspekten hatten es der Ehefrau von Andre Agassi vor allem auch die Eröffnungsfeiern in Seoul und Barcelona angetan, ebenso wie die Kameradschaft im Olympischen Dorf. „Wir haben uns einen Spaß daraus gemacht, zu erraten, auch welchem Land Athleten kommen und welche Disziplinen sie bestreiten.“

Dank Niki Pilic zu Olympiagold

Eher humorfrei muss es indes zwischen Boris Becker und Michael Stich zugegangen sein.Die beiden Wimbledon-Sieger hatten 1992 in Barcelona gemeinsam für das Doppel genannt – und dieses auch gewonnen.Der Weg dorthin ist mit steinig nicht ausreichend schwierig beschrieben. Nur so viel lässt sich sagen: Ohne Wanderführer Niki Pilic wären die beiden Alphatiere nicht ans Ziel gelangt.

„Michael Stich und ich haben zu dieser Zeit nicht miteinander gesprochen, weil wir uns im Wimbledon im Finale und Viertelfinale bekämpft hatten, wir waren also keineswegs Kumpel“, erzählt Becker. Der damalige Davis-Cup-Kapitän Niki Pilic hätte aber die richtigen Worte gefunden: „Hört mir zu, Jungs. Wenn Ihr eine Medaille wollt, wenn ihr die heimischen Favoriten(Sergio Casal und Emilio Sanchez; Anmerkung)schlagen wollt, dann müsst Ihr als Team spielen und miteinander reden.“ Und die Autorität des Kroaten setzte sich, wie fast immer, durch. Das Ergebnis? Gold für Becker und Stich.

von tennisnet.com

Freitag
08.07.2016, 19:02 Uhr