Padel - Nach welchen Regeln wird eigentlich gespielt?
Ihr wollt beim Padel einsteigen? Nur zu. Hier haben wir die wichtigsten Regeln für Euch zusammengefasst.
von Robin Huiber
zuletzt bearbeitet:
13.11.2024, 13:06 Uhr
Vor gar nicht allzulanger Zeit hingen noch in so manchen Tennisclubs Schilder wie: „Ob kalt, ob heiß - Tennis spielt man komplett in Weiß.“ Bis dann Andre Agassi in den 1980er-Jahren um die Ecke kam und gemeint hat: „I don´t think so.“ Seitdem ist in Sachen Mode alles erlaubet (außer in Wimbledon und bei Punktspielen beim MTTC Iphitos in München), die strengen Regeln im Tennissport konnte aber auch ein Rebell wie Agassi nicht ändern: Das kleine Runde muss ins Eckige auf der anderen Seite des Netzes. Und das ohne Umwege.
Die großen Meister des ehemals weißen Sports schaffen dies unabhängig vom Alter der Bälle und den äußeren Umständen formidabel - für den Einsteiger bietet Tennis aber auch ein recht großes Frustrationspotenzial. Erfolgserlebnisse sind bei den ersten Gehversuchen eher selten, ganz zu schweigen von einem gelungenen Rückhand-Volley á la Patrick Rafter. Auch einer der alten Recken, so wie Agassi.
Vielleicht gründet aber darauf der Erfolg von Padel: Dass über Bande gespielt werden darf. Dass die Bälle weniger Druck haben und deshalb langsamer durch den Court fliegen. Dass, zumindest in der europäischen Version, nur paarweise gespielt wird, die soziale Komponente also von Beginn an nicht zu kurz kommt.
Wie sieht es aber mit dem Regelwerk aus? Wir haben beim Deutschen Padel Verband (DPV) mal nachgelesen.
Das Spielfeld
Der Padel Court ist ein Spielfeld von zehn Metern Breite und 20 Metern Länge. Ein Netz in der Mitte des Feldes trennt die beiden Spielseiten. Der Platz ist an allen Seiten von drei bis vier Meter hohen Wänden umgeben, die wie beim Squash in den Ballwechsel einbezogen werden dürfen.
Grundsätzliches
Padel wird ausnahmslos im Doppel – zwei gegen zwei – gespielt. Die gegeneinander spielenden Teams stehen sich auf den durch das Netz geteilten Spielfeldhälften gegenüber.
Das Spiel beginnt mit einem Aufschlag „von unten“. Dazu darf der Ball maximal einmal auf dem Boden aufsetzen. Volleys sind danach natürlich erlaubt, jedoch kann der Ball nach dem Aufsetzen im Spielfeld auch an eine oder mehrere Seitenwände prallen gelassen und anschließend, solange er nicht den Boden berührt, weitergespielt werden. So kommt es oft zu langen und spannenden Ballwechseln, die für großen Spielspaß sorgen.
Wie wird gezählt?
Hier gibt es, zumindest bei offiziellen Turnieren, kaum Unterschiede zum Tennis. Es wird auf zwei oder drei gewonnene Sätze gespielt, jeweils klassisch bis sechs Spiele. Bei 6:6 wird ein Tiebreak nach der bekannten Art gespielt.
Gezählt wird in den einzelnen Spielen wie beim Tennis mit 0, 15, 30 und 40. Auf den „Einstand“ folgt der „Vorteil“, danach der Spielgewinn.
Spieleröffnung
Der Aufschlag wird als Unterhandschlag “von unten” ausgeführt, d.h. der Ball muss vom Schläger maximal auf Höhe der Hüfte oder darunter getroffen werden. Hierfür steht der Aufschläger mit beiden Füßen hinter der Aufschlaglinie und prellt den Ball hinter der Aufschlaglinie auf den Boden. Der Aufschläger hat mit mindestens einem Fuß Bodenkontakt und spielt den Ball diagonal über das Netz in das schräg gegenüberliegende Aufschlagfeld. Bei einer Netzberührung gelten analoge Regeln zum Tennis.
Wann ist ein Punkt zu Ende?
- bei zwei fehlerhaften Aufschlägen
- wenn der Ball so retourniert wird, dass er im gegnerischen Spielfeld nicht zuerst den Boden, sondern zuerst die Rück- oder Seitenwand oder den Metallzaun berührt
- wenn der Ball ein zweites Mal im eigenen Spielfeld aufsetzt, bevor er retourniert werden kann
- wenn der Ball nach dem Schlagen den Metallzaun des eigenen Spielfeldes berührt. (Die Benutzung der eigenen Rück- oder Seitenwände aus Glas ist erlaubt, um den Ball über das Netz zu spielen.)
- wenn einer der Spieler, deren Schläger oder etwas, das sie mit sich führen das Netz, dessen Pfosten oder einen Teil des gegnerischen Spielfeldes berührt
- wenn nach dem Schlag der eigene Mitspieler getroffen wird.