Sebastian Ofner adelt Dominic Thiem: "Das wird nie weggehen"
Sebastian Ofner hat sich nach seiner knappen Auftaktniederlage in Rom den Fragen der Medienvertreter gestellt und dabei auch über das mögliche Karriereende von Dominic Thiem gesprochen.
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet:
08.05.2024, 15:55 Uhr
von Nikolaus Fink aus Rom
Sebastian Ofner scheiterte beim ATP-Masters-1000-Turnier in Rom in der ersten Runde knapp an Yoshihito Nishioka. Nach dem Match sprach der Steirer über seine knappen Niederlagen in der jüngeren Vergangenheit, das mögliche Karriereende von Dominic Thiem und seine Pläne für die Olympischen Spiele.
Sebastian Ofner über ...
... die Niederlage gegen Nishioka: Im Moment ist einfach jedes Match schwierig. Wenn man halt ein bisschen "struggled" beim Spielen, ist das nie einfach. Vor allem nicht gegen so einen Spieler, der dir wenig gibt. Ich schaffe es immer irgendwie, die Matches eng zu halten, aber im Moment gewinne ich einfach nicht. Ich habe heuer so viele enge Matches verloren. Da kann man nur dranbleiben und schauen, dass irgendwann wieder der Knopf aufgeht und man die engen Matches gewinnt. Dann wird es auch wieder anfangen zu laufen.
... seine knappen Niederlagen in letzter Zeit: Im Tennis geht es nur darum. Es gibt so viele enge Matches, die muss man irgendwie gewinnen. Auf dem Niveau, wo wir jetzt sind, muss man schauen, dass man mehr enge Matches gewinnt als verliert. Ich habe heuer leider weit mehr enge Matches verloren. Aber man weiß, wie schnell es im Tennis gehen kann. Wenn ich wieder ein, zwei enge Matches gewinne, fängt es zu laufen an. Noch mache ich mir keine großen Sorgen.
... seine starke Leistung im zweiten Satz: Ja, ich kann definitiv (noch, Anm.) besser spielen. Der zweite und dritte Satz waren voll in Ordnung. Der erste Satz war ein bisschen das Problem. Ich habe nicht gut reingefunden. Wenn es in den dritten (Satz, Anm.) geht und so eng ist, ist es im Moment schwierig, weil ich einfach immer ein bisschen zu viel nachdenke. Eben, weil ich so viele enge Matches verloren habe. Im Tiebreak sind ein, zwei Punkte unglücklich gelaufen, dann spielt er zwei- dreimal gut. Wenn es so ist wie im Moment, hat man das Gefühl, dass man nicht wirklich einen Zugriff hat.
... seinen Fitnesszustand: Körperlich bin ich wieder fit. Es war nur eine Rachenentzündung (in Madrid, Anm.). Das ist natürlich nicht so lustig, aber es war nicht so tragisch.
... die kommenden Wochen: Ich werde schauen, dass ich in Turin oder Bordeaux einen Challenger spiele. Ich habe wegen einer Wildcard angefragt, ansonsten werde ich Quali spielen. Dann ist noch Genf und dann Paris.
... das mögliche Karriereende von Dominic Thiem: Ich habe davon nichts gewusst. Ich habe jetzt mit ihm trainiert, aber nie über so etwas geredet. Wenn es so sein sollte, ist es - glaube ich - ein guter Abgang, wenn er in Wien aufhört. Viel besser geht es als Österreicher nicht. Vor allem, wenn man so eine Karriere gehabt hat wie Dominic. Aber es ist trotzdem noch ein bisschen weit weg. Man kann nie sicher sein, aber wenn es so wäre, wäre es ein guter Abgang.
... seinen rasanten Aufstieg: Jeder will da hin, wenn man zum Tennisspielen anfängt und sich entscheidet, Profi zu werden. Ich war Anfang des vorigen Jahres so weit weg davon und dann ist es so schnell gegangen. Natürlich ist das für mich jetzt ein Riesenerfolg, dass ich das geschafft habe und hier mitspielen kann. Ich bin aber nicht ganz so zufrieden, wie die Saison bis jetzt gelaufen ist. Aber ich glaube, dass ich ein Spieler bin, bei dem das sehr schnell wieder gehen kann. Es ist nur die Frage, wann (lacht). Je früher, desto besser.
... seine Wertschätzung in Österreich: Ich bin nicht der Typ, den so etwas aufregt. Ich glaube schon, dass medial genug gemacht wurde, was mich betrifft. Dominic war ein Jahrzehnt mehr oder wenig alleine da vorne als Österreicher in einer Weltsportart. Das wird nie weggehen. Die Leute werden immer richtig interessiert sein, was er macht und was seine Pläne sind. Mich stört das nicht wirklich. Ich schaue eher viel auf mich selbst, dass das passt.
... Olympia: Ich werde es auf alle Fälle spielen, wenn ich reinkomme und die Möglichkeit habe (...). Das ist alle vier Jahre. Ich war bis jetzt so weit davon weg, da spielen zu können. Aber ich glaube, dass es eine super Erfahrung ist und man es einmal erlebt haben muss, wenn man die Chance hat, dass man spielen kann.
Hier das Einzel-Tableau in Rom