Struff unterliegt Djokovic, Kohlschreiber in Runde zwei
Jan-Lennard Struff hat Titelverteidiger und Turnierfavorit Novak Djokovic zum Auftakt der Australian Open einen großen Kampf geliefert, ihn am Ende aber dennoch verloren.
von SID
zuletzt bearbeitet:
20.01.2020, 14:30 Uhr
Als Jan-Lennard Struff eine halbe Stunde vor Mitternacht die Rod Laver Arena verließ, brandete ihm tosender Applaus entgegen - obwohl er verloren hatte. Mit dem wohlverdienten Beifall honorierte das bestens unterhaltene Publikum den großen Kampf, den der mutige Warsteiner dem Titelverteidiger und Rekordgewinner Novak Djokovic geliefert hatte. Als erster Spieler bei den Australian Open seit Daniil Medvedev aus Russland im Achtelfinale 2019 nahm Struff dem "König von Melbourne" beim 6:7 (5:7), 2:6, 6:2, 1:6 einen Satz ab.
"Gratulation für ein großartiges Match", sagte ein unerwartet abgekämpfter Djokovic nach dem 2:16 Stunden dauernden Match. Struff, nach guten Leistungen beim ATP Cup wohl der größte Pechvogel der Auslosung, brach erst im letzten Satz ein wenig ein, bis dahin hatte er sich mit dem Weltranglistenzweiten immer wieder spektakuläre Ballwechsel geliefert. Wiederholt schlurfte der siebenmalige Turniersieger Djokovic entnervt und mit hängenden Schultern über den Platz. "Struffi ist ein echter Sportler, er kämpft bis zum Schluss", lobte Boris Becker bei Eurosport.
Überzeugend war am verregneten ersten Turniertag in Melbourne auch der Auftritt Philipp Kohlschreiber (Augsburg). Kohlschreiber benötigte 1:56 Stunden für sein 7:5, 6:1, 6:2 gegen Marcos Giron (USA). Er trifft nun auf den an Nummer sechs gesetzten ATP-Champion Stefanos Tsitsipas. Kohlschreiber hat beide bisherigen Duelle mit dem Griechen verloren. "Es wird sehr schwer gegen ihn, aber ich habe nichts zu verlieren", sagte der 36 Jahre alte Augsburger.