Team-Wettbewerbe: Und dann ist es ratzfatz vorbei!
Wer in der finalen Phase von Billie Jean King Cup und Davis Cup nicht aufpasst, versäumt vielleicht schon den Auftritt seines Lieblingsteams.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
17.11.2024, 10:55 Uhr
Ja, wir können uns alle noch an Davis-Cup-Wochenenden erinnern, die mit zwei Best-of-Five-Einzeln am Freitag begonnen haben, dann wurde am Samstag das Doppel als alleinstehendes Event angesetzt. Und sollte die Entscheidung dann noch nicht gefallen sein, dann gab es einen langen Sonntag. Oder sogar einen Montag, wenn das Wetter eine Verlängerung nötig gemacht hat. Das epische Duell im Praterstadion zwischen Österreich und den USA lässt grüßen, bei dem Horst Skoff und Michael Chang ihr Nenngeld ausgespielt haben.
Und nun? Ist es ratzfatz vorbei. Sowohl bei den Männern wie auch bei den Frauen, zumindest in der finale Phase. Gut, wenn man wie Magda Linette und Sara Sorrbes Toro knapp vier Stunden auf dem Platz steht, dann haben alle Beteiligten was davon. Am meisten die Polinnen, die dann ja auch noch einen weiteren Sieg von Iga Swiatek gegen Paula Badosa bejubeln durften. Was auch mehr als zweieinhalb Stunden in Anspruch nahm.
Aber für die Verliererinnen in Málaga in dieser und in der kommenden Woche ist alles ganz schnell vorbei. Da hat man etwa von Seiten des DTB über mehrere Tage Lust auf das Duell des deutschen Teams gegen Großbritannien gemacht. Vier nicht knappe Sätze später war die Mannschaftssaison für die deutschen Frauen schon vorbei.
Das ist nun eben genau das Gegenteil von dem, was den Davis Cup für viele Traditionalisten ausgemacht hat. Alexander Zverev ist einer davon. In Wien sprach die deutsche Nummer eins davon, dass das aktuelle Format etwas von einem Schaukampf hat. Und auf die Versuche von Kevin Krawietz und Tim Pütz, die ihn doch noch zu einer Teilnahme am Finalturnier in Spanien bewegen wollte, hat Zverev nur wortlos seine Reservierung für den Urlaub auf den Malediven gezeigt.
Aber gerade Krawietz und Pütz sollten in ihrer derzeitigen Form ja Garanten dafür senil dass es eben für andere Teams im Handumdrehen nach Hause geht. Zunächst einmal am Donnerstag die Kanadier.
Nur: Wenn in einem einzelnen Wettbewerb so unterschiedliche Runden gespielt werden wie leicht wechselnd seit 2019, dann verwirrt das Spieler wie Fans (der Auftakt mit einem Heim- bzw. Auswärtsteam, die Zwischenrunde mit einer Gruppenphase á je vier Teams und das Finale eben nach dem Motto „Win or go home!“). Das kennt man eventuell aus den US-amerikanischen Sportarten, wo nach der regulären Spielzeit ein Playoff folgt. Aber selbst dort ist der Modus stringenter als aktuell beim Davis Cup.