Verliert Daniil Medvedev den Anschluss?

Nächstes Turnier, nächste frühe Pleite für Daniil Medvedev - spätestens nach dem Aus in der zweiten Runde von HalleWestfalen gegen Zhizhen Zhang muss man dem Russen eine veritable Krise attestieren. 

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 19.06.2024, 23:35 Uhr

Daniil Medvedev - in den letzten Wochen oft ein Zweifelnder
© Getty Images
Daniil Medvedev - in den letzten Wochen oft ein Zweifelnder

Zunächst einmal: Daniil Medvedev liegt im Race to Turin, der Jahreswertung 2024, auf Position auf Position fünf. Und as mit bereits 3.200 Punkten. Da kann Medvedev mit einem neuerlichen Auftritt beim großen Saisonfinale eigentlich schon planen. Einerseits.

Andererseits wartet der Russe seit mehr als ein Jahr auf einen Turniersieg. Den bis dato letzten gab es 2023 in Rom - was auch Daniil Medvedev einigermaßen überrascht haben dürfte. Seitdem hat es in den späten und sehr späten Phasen nur Niederlagen für Meddy gesetzt. Zwei davon in Grand-Slam-Endspielen: bei den US Open 2023 gegen Novak Djokovic. Und, besonders schmerzhaft, zu Beginn dieses Jahres nach 2:0-Satzführung in Australien gegen Jannik Sinner.

In dieses Match hatte Medvedev nach einem ohnehin schon zehrenden Turnier, in dem er etwa im Halbfinale gegen Alexander Zverev ganz knapp am Abgrund gewandelt ist, alles reingelegt. Hatte seinen Matchplan komplett geändert, ungewöhnlich offensiv agiert. Aber eben nur zwei Sätze lang.

Medvedev vergibt Sieg gegen Zhang

Seitdem agiert Daniil Medvedev wie ein großer Zweifelnder. In Indian Wells erreichte er zwar das Finale, verlor aber dort gegen Angstgegner Carlos Alcaraz. In Miami war in der Vorschlussrunde erneut gegen Jannik Sinner Endstation. Und das mit 1:6 und 2:6 nicht einmal knapp.

Das letzte Malheur trug sich nun gestern in HalleWestfalen zu. Da schien Medvedev nach einem schwachen Auftaktsatz gegen Zhizhen Zhang auf der Siegerstraße, führte im dritten Satz mit einem Break. Und hatte auch im entscheidenden Tiebreak eigentlich die besseren Karten. Und gab das Match doch noch aus der Hand.

Der Verlauf dieser Saison ähnelt jener von 2022. Auch die hat ja mit einer frustrierenden Pleite im Endspiel der Australian Open begonnen, damals konnte Medvedev gegen Rafael Nadal einen 2:0-Vorsprung nicht ins Ziel bringen. Am Ende des Jahres standen dann zwei Turniersiege, einer in Los Cabos, der andere in Wien.

Alcaraz in Wimbledon zu stark

Der Unterschied ist aber: Mit Alcaraz und Sinner sind nun zwei Spieler endgültig ganz vorne an der Spitze angekommen. Und gerade in den großen Matches scheinen diese beiden gegen Daniil Medvedev mittlerweile (im Fall von Sinner) auch psychologisch im Vorteil zu sein.

Da hilft wohl nur eines: ein großer Titel. Vielleicht in Wimbledon. Da hat Daniil Medvedev vor knapp zwölf Monaten ja das Halbfinale erreicht. Wurde dort aber von Carlos Alcaraz unsanft aus dem Turnier gekegelt.

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Donnerstag
20.06.2024, 12:20 Uhr
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