Spannung vor möglichem Serena-Williams-Comeback
Nicht nur in Asheville steigt die Spannung vor dem möglichen Comeback von Serena Williams auf der Wettkampf-Bühne am Wochenende. Die 36-Jährige steht im Aufgebot des amerikanischen Fed-Cup-Teams gegen die Niederlande.
von Ulrike Weinrich
zuletzt bearbeitet:
07.02.2018, 08:04 Uhr
Auf dem offiziellen Werbeplakat für den Showdown gegen die "Netherlands" ist Serena Williams nicht zu sehen. Da ballt CoCo Vandeweghe angriffslustig wie gewohnt die Faust. Doch DAS Geprächsthema Nummer ist vor dem Fed-Cup-Duell von Titelverteidiger USA mit den Niederländerinnen am kommenden Wochenende in Asheville/North Carolina nur eins: Serena Williams - und ihr mögliches Comeback auf der offiziellen Wettkampfbühne nach über einem Jahr. Spielt sie, spielt sie nicht? Aber eine Williams ist eigentlich keine, die sich zwei Tage lang unverrichteter Dinge hinter die Bank setzt.
Die heimische Tageszeitung Citizen Times jedenfalls hat ihre Leserschaft schon einmal gerüstet für das wohl bevorstehende Großereignis. In der Online-Ausgabe gibt es eine Liste mit acht Punkten zum Thema: "Was Sie zum Thema Fed Cup wissen müssen". Es kommt einer kleinen Majestätsbeleidigung gleich, dass erst Punkt zwei über die wohl wichtigste Tatsache aufklärt: "Die Williams Schwestern sind dabei".
Tennis im Nirvana: "Was ist Fed Cup?"
Andererseits: In der Stadt im Buncombe County besteht in Sachen Tennis wohl noch ein wenig Nachholbedarf. Beweis gefällig ?Punkt eins der Liste beschäftigt sich mit der grundsätzlichen Frage: "Was ist Fed Cup?" 5.000 Zuschauer fasst die U.S. Cellular Arena, in der auf dem zügigen Latex-Ite Recreational Coating-Belag gespielt wird. Beste Voraussetzungen also für die Rückkehr der schlagkräftigen Racket-Queen, die ihr letztes offizielles Match im Finale der Australian Open 2017 bestritten hat. Damals gegen ihre Schwester Venus - und bereits schwanger mit Tochter Alexia Olympia.
Es ist erst das vierte Mal überhaupt, dass Serena und Venus gemeinsam im Fed Cup antreten. Ihr Debüt erfolgte 1999, vor 19 Jahren also - im Profisport ist das eine gefühlte Ewigkeit. Im Williams-Universum erscheint der Faktor Zeit relativ. Mit den beiden Ikonen in der Aufstellung verlor das US-Team noch nie. Serena Williams hat eine makellose Einzelbilanz von 13:0 Siegen. So etwas nennt man Erfolgsgarantin.
Mit Schlamm und Trampolinspringen Richtung Comeback
Die einstige Nummer eins jedenfalls tat auch in den letzten Tagen noch alles, um sich den letzten Schliff zu holen. Sie nahm am sogenannten "Spartan"-Lauf teil. Bei diesem Hindernis-Rennen werden verschiedene Stationen absolviert - unter anderem dürfen sich die Teilnehmer durch Schlamm und Dreck-Pfützen kämpfen. Auch beim Trampolinspringen hatte Serena Williams jüngst ihren Spaß. Zweifel am Comeback? Nicht für "Rena".
Töchterchen Alexis Olympia Ohanian, Jr. wird die Aktivitäten ihrer berühmten Mum, die seit kurzem kein offizielles WTA-Ranking mehr besitzt, sicherlich interessiert verfolgt haben. Die Kleine, gut fünf Monate alt, aber schon mit eigenem Twitter-Account und 3004 Followern ausgestattet, hatte zuletzt vom Schlägersponsor ihrer Mama ein weißes Mini-Racket geschenkt bekommen. Dass Selbstvertrauen in einer der berühmtesten Sportlerfamilien der Welt selbstverständlich ist, bewies der Eintrag von Serena Williams unter besagtem Foto ihrer Tochter: "Olympia Ohanian beim Matchball, Championship-Point. Sogar ohne ihre Schuhe ist es schwierig, sie zu schlagen. Sie serviert nun zu ihrem zwölften Wimbledon-Titel auf - drei mehr als ihre Mama Serena hat." Noch Fragen?
Williams weiter angriffslustig - Asheville soll nur der Anfang sein
Wenn ja, dann beantwortet Serena Williams auch diese. "Es muss ganz deutlich gesagt werden: Ich will auf jeden Fall mehr Grand Slams", hatte sie neulich im großen Vogue-Interview betont und erklärt: "Ich kenne die Rekordbücher genau, leider. Es ist kein Geheimnis, dass ich die 25 im Blick habe." Asheville, die idyllische Stadt in North Carolina, soll nur der Anfang vom Ende sein.