Agnieszka Radwanska glaubt nicht an eine Rückkehr
Ihr Rücktritt hat die Tennisfans hart getroffen - dennoch glaubt Agnieszka Radwanska nicht an ein Comeback.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
16.12.2018, 14:13 Uhr
Die Lobeshymnen ihrer Kolleginnen: nur eines von vielen Zeichen, wie sehr man Agnieszka Radwanska auf dem Tennisplatz vermissen wird. Die Polin hatte vor ein paar Wochen ihren Rücktritt bekannt gegeben, nachdem sie seit langer Zeit an Fußproblemen leidet.
Radwanska: Entweder - oder...
"Ich habe lange darüber nachgedacht", erklärte die 29-Jährige nun in einem großen Interview mit der polnischen Website przegladsportowy.pl. Aber nach vielen Gesprächen mit Ärzten und Therapeuten sei ihr klar gewesen: "Entweder spiele ich auf meinem höchsten Niveau - oder ich spiele überhaupt nicht. Im Moment konnte ich wegen des Fußes, der allgemeinen Schwäche des Körpers und vieler anderer Probleme nicht mehr zu 100 Prozent mithalten."
Aktuell sei der Fuß nur noch bei Belastung schmerzhaft, aber das Frauentennis habe sich so sehr verändert, dass man für jedes Match topfit sein müsse. Zeit zur Regeneration nach einem Match sei somit keine mehr - "und jünger werde ich auch nicht", so Radwanska.
Mit den Reaktionen ihrer Kolleginnen habe sie dennoch nicht gerechnet. " Das Gewicht dieser Entscheidung hat mich erst dann erreicht. Mir wurde klar, wie viele Menschen ich wirklich bewegt habe. Ich bin nie die Nummer 1 geworden, ich habe Wimbledon nicht gewonnen, aber ich habe auf den Tennisplätzen etwas Gutes getan."
Comeback eher unwahrscheinlich
Eine Rückkehr wie bei Martina Hingis und Kim Clijsters scheint für "Aga" jedoch nicht in Sicht. Das Leben habe sie zwar den Satz "Sag niemals nie" gelehrt, aber sie glaube nicht, dass sie ihre Meinung ändern werde. Ein oder zwei Jahre Behandlung brauche sie nun ohnehin.
Und eine Doppel-Comeback à la Lleyton Hewitt? "Seien wir ehrlich: Doppel ist kein Einzel", erklärte die ehemalige Weltranglisten-Zweite, die im Doppel immerhin die Halbfinals von Melbourne und New York erreicht hatte, es aber in den vergangenen Jahren allenfalls als Zusatztraining genutzt habe, zumal es körperlich nicht mehr für Einzel und Doppel gereicht hätte. Und: "Es hat mich dann auch nicht mehr gereizt", so Radwanska.