Ali Sharif nach spektakulärer Aufholjagd im Endspiel
Die Titelentscheidung bei der 14. Auflage der HTT Challenger Finals 2024 fällt am heutigen Dienstag ...
von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet:
19.11.2024, 19:18 Uhr
Die Titelentscheidung bei der 14. Auflage der HTT Challenger Finals 2024 fällt am heutigen Dienstag Abend zwischen dem bislang weiter ungeschlagenen Geheimfavoriten Stefan Kroisleitner und Afrikas HTT Generali Race to Kitzbühel Rekordchampion Ali Sharif. Während Kroisleitner im montägigen semifinalen Generationen-Duell gegen Großbritanniens Youngster Romeo Oxlex mit 7:6, 6:2 seinen vierten Sieg in Serie feierte, stand Ali Sharif im zweiten Vorschluss-Runden-Treffen gegen Elias Siegmund vom WAC beim Stand von 3:6, 2:5 praktisch schon vor dem Aus, ehe er sich nach einer spektakulären Aufholjagd im Champions-Tie-Break für die finale Titelentscheidung qualifizierte. Ein Bericht von C.L
Elias Siegmund beklagt die schlimmste Niederlage seiner Karriere
Als die größte Niederlage seiner Karriere, bezeichnete Elias Siegmund sein knappes Scheitern am Montag Abend im Halbfinale der 14. HTT Challenger-Ausgabe. Und in der Tat hatte das Aus des 23jährigen am 1er-Court des UTC La Ville was von großem Drama. Immerhin hatte sich Siegmund in der Neuauflage des Generali Brunn Challenger Endspiels vom vergangenen Juni gegen Ali Sharif mit einer 6:3, 5:2 Zwischenführung perfekt in Stellung gebracht, um sich für die damals in der Südstadt knapp und unglückich erlittene Final-Niederlage zu revanchieren. Doch dann wiederholte sich plötzlich die Geschichte! Siegmund – bis dahin aggressiv und mutig am Weg, begann den kleinen gelben Flizball nur mehr defensiv und vorsichtig über das Netz zu bugsieren. Wie schon im Juni ging der zweite Satz verloren, und das Match in einen Champions-Tiebreak, in dem Sharif mit 10:7 die Oberhand behielt. “Ich bin selber schuld. Ich wusste bei 5:2 im zweiten Satz, dass Ali alles probieren würde, und ich bereit sein muss. Aber leider wurde ich zu vorsichtig, habe den Ball nur mehr reingespielt und die notwendige Aggressivität vermissen lassen. Dieses Ergebnis schmerzt angesichts des zu gewinnenden Toppreises sehr. Aufgrund der Wichtigkeit dieses Turniers, des Spielverlaufs und des Spielstandes, ist das die mit Abstand größte Niederlage meines Tennislebens”, so der 23jährige.
Sharif im Endspiel nun gegen Geheimfavorit Stefan Kroisleitner
Ali Sharif, im Vorjahr bei den HTT Challenger Finals noch sang-, und klanglos, vorallem aber sieglos in der Vorrunde gescheitert, steht damit erstmals im Endspiel des großen HTT Saisonfinal-Events der HTT Challenger-Asse, und trifft dort erwartungsgemäß auf Stefan Kroisleitner. Der 43jährige wurde seiner Rolle als geheimer Titelfavorit nach der souverän gespielten Vorrunde auch im Semifinale gerecht, und prolongierte mit einem speziell im ersten Satz mühsam errungenen 7:6, 6:2 Erfolg über Romeo Oxley seinen aktuell höchst beeindruckenden Erfolgsrun. Und jetzt – quasi als letzter Schritt zum bislang größten Triumph seiner HTT Karriere – wartet im Endspiel mit Afrikas HTT Nr. 1 Ali Sharif auch noch der deklarierte Lieblingsgegner. Immerhin ist “Kroisi” gegen seinen Finalgegner noch ungeschlagen, führt im Head to Head mit 3:0 und hat auch die bislang letzte Partie vor drei Wochen im Semifinale des Oktober Challenger Turniers für sich entschieden. Genau dieses Match gibt aber auch wiederum Ali Sharif die Zuversicht, sich mit dem Titel für ein ganz stark gespieltes Final-Turnier zu belohnen. Denn immerhin hielt der Show-Man aus Lybien dieses letzte Treffen der beiden heutigen Endspiel-Protagonisten lange Zeit offen, ehe er im Match-Tiebreak das Nachsehen hatte.
Kroisleitner wahrt gegen Peric-Bezwinger Romeo Oxley seine Titelchance
Stefan Kroisleitner scheint indes prächtig in Form zu sein, hat durch die makellos absolvierte Vorrunde ohne Niederlage jede Menge Selbstvertrauen getankt, und auch im Halbfinal-Duell gegen den im ersten Satz stürmisch drängenden Peric-Bezwinger Romeo Oxley Übersicht und Oberhand behalten. Dabei war Oxley mit einem frühen Break der erhoffte Blitzstart mit einer 2:0 Führung gelungen. Mit drei Gamegewinnen am Stück, kämpfte sich Kroisleitner in den letztlich bis zum Schluss engen ersten Satz zurück, den er schließlich im Tie-Break für sich entscheiden konnte. Damit war mehr als die halbe Miete eingefahren, denn mental hatte Oxley – anders als im letzten Vorrunden-Match gegen Dalibor Peric – diesmal nichts mehr zuzusetzen. Zwar hatte der junge Brite mit zwei frühen Breaks zum 1:0 und 2:1 noch kurz die Nase vorne, danach aber spielte sich Kroisleitner frei, und mit 5 Games in Serie zum 7:6, 6:2 Erfolg und damit ins Endspiel des 165. HTT Saisonturniers. “Ich freue mich natürlich riesig über meinen heutigen Erfolg und den Einzug ins Finale. Es war speziell im ersten Satz ein hartes Stück Arbeit. Oxley hat mächtig Gas gegeben, dann aber glücklicher Weise für mich im zweiten Satz vorallem mental stark nachgelassen”, urteilte der Sieger. “Ich werde einiges aus dem heutigen Abend lernen”, so lautete derweil der kurze und knappe Kommentar des unterlegenen Romeo Oxley beim Abgang.